# taz.de -- Porträt US-Außenpolitikexperte Gordon: Obamas Mann für heikle Fälle
       
       > Außenpolitikexperte Philip Gordon wird ab März die US-Politik im Nahen
       > Osten koordinieren. Schon im Wahlkampf 2008 beriet er den Präsidenten.
       
 (IMG) Bild: Philip Gordon ist Ökonom und Europaexperte. Er gilt unter anderem als Spezialist für globale Antiterrorstrategien.
       
       Ein alter Wegbegleiter des US-Präsidenten übernimmt eine wichtige
       Schaltstelle: Außenpolitikexperte Philip Gordon soll ab dem 11. März für
       die Koordinierung der amerikanischen Politik im Nahen Osten, in Nordafrika
       und in der Golfregion zuständig sein, teilte das Weiße Haus am Samstag mit.
       
       Der 51-Jährige beriet Obama schon während seines ersten Wahlkampfes 2008 in
       außenpolitischen Fragen. Der Fellow des renommierten Thinktanks Brookings
       Institution war bereits unter Präsident Bill Clinton der Direktor der
       Europaabteilung des Nationalen Sicherheitsrats. Der studierte Ökonom und
       Europaexperte gilt unter anderem als Spezialist für globale
       Antiterrorstrategien. Er setzte sich in mehreren Publikationen kritisch dem
       George W. Bushs Krieg gegen den Terror auseinander. „Dieser Krieg hat
       Amerika und seine Alliierten unsicherer gemacht“, urteilte Gordon.
       
       Seit 2009 war der dunkelhaarige Diplomat, der sein Privatleben unter
       Verschluss hält, Staatssekretär unter Hillary Clinton im Außenministerium.
       Im Fokus seiner Anhörung für diesen Posten standen unter anderem frühere
       Äußerungen über den Völkermord in Armenien. Eine Anerkennung des Genozids,
       hatte er gewarnt, würde zu unnötigen Spannungen mit der Türkei führen.
       
       Gordon reiste unter anderem nach Peking und Schanghai, um China auf
       Sanktionen gegen den Iran einzuschwören. Er erreichte zwar die Zusage, dem
       Iran bei der zivilen Nutzung der Kernenergie zu helfen, wenn Teheran
       gleichzeitig die Urananreicherung zu militärischen Zwecken beendet. Die
       Führung in Peking verwehrte Gordon aber die Beteiligung an der
       US-Sanktionspolitik.
       
       Dieses Jahr schließlich erwies sich Gordon als Obamas Mann für heikle
       Fälle. Anfang Januar schickte ihn der US-Präsident nach London, um dem
       britischen Premier David Cameron unmissverständlich klarzumachen, dass die
       USA den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union wünschen und
       wenig von der Idee eines EU-Referendums halten. Gordons Ernennung kommt zu
       einem wichtigen Zeitpunkt: In zwei Wochen will Obama nach Israel und
       Jordanien reisen.
       
       3 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Antje Passenheim
       
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