# taz.de -- Chávez und die Verschwörungstheorien: Alles kein Zufall
       
       > Venezuelas verstorbener Präsident glaubte an Verschwörungstheorien:
       > Seinen Tod hielt er für die Folge eines Angriffs, die Mondlandung der USA
       > für Fake.
       
 (IMG) Bild: Die Apollo 11: War vielleicht gar nicht auf dem Mond, sondern im Meer.
       
       BERLIN taz | Hugo Chávez war ein Freund von Verschwörungstheorien – und
       sein eigener Tod macht da keine Ausnahme. Wenige Stunden, bevor Nicolás
       Maduro den Tod des Präsidenten bekannt gab, erklärte der Vizepräsident in
       einer Fernsehansprache, Chávez’ Krebs sei Teil einer Serie von „Angriffen“
       gegen den Präsidenten. Venezuela werde genauestens überprüfen, ob Chávez
       absichtsvoll mit der Krankheit infiziert worden sei, darauf gebe es
       Hinweise, sagte Maduro.
       
       Chávez selbst hatte die Theorie, US-Geheimdienste würden
       lateinamerikanische Linke mit Krebs infizieren, 2011 in die Welt gesetzt.
       Damals war kurz hintereinander bei ihm selbst, bei der argentinischen
       Präsidenten Cristina Fernandez, Paraguays damaligem Präsidenten Fernando
       Lugo und Brasiliens Expräsident Lula da Silva Krebs diagnostiziert worden.
       
       Chávez spielte mit solchen Bildern. Die sogenannte „9-11-Truth“-Bewegung
       von Verschwörungstheoretikern, die die Anschläge vom 11. September 2001 als
       Werk der USA selbst begreifen, fand in Chávez einen Verbündeten – einige
       ihrer Vertreter reisten nach Venezuela und wurden dort empfangen. Seine
       Ankündigung allerdings, eine internationale Untersuchung der Anschläge
       einleiten zu wollen, machte Chávez nie wahr.
       
       Die Mondlandung der USA hielt er für Fake, und er vermutete, das
       verheerende Erdbeben 2010 auf Haiti sei durch eine US-Bombe ausgelöst
       worden. Was immer an Theorien herumgeisterte, Hugo Chávez nahm sie auf –
       und stieß in Lateinamerika stets auf fruchtbaren Boden.
       
       6 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Pickert
       
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