# taz.de -- Gesundheitszustand von Hugo Chávez: Staatsgeschäfte mit Atemschlauch
       
       > Der krebskranke venezolanische Staatschef scheint im Krankenhaus wieder
       > zu arbeiten. In einem öffentlichen Brief verurteilt er einmal mehr die
       > Intervention in Libyen.
       
 (IMG) Bild: Seine Anhänger hoffen weiter: Öffentliches Gebet für Hugo Chávez am Freitag in Caracas.
       
       CARACAS afp/ap | Mit einer Lichterkette haben hunderte Venezolaner ihres
       krebskranken Präsidenten Hugo Chávez gedacht. Sie entzündeten Kerzen auf
       einer großen Treppe eines Parks in der Nähe des Präsidentenpalastes in
       Caracas. Viele sangen die Nationalhymne mit, die in einer von Chávez
       gesungenen Version abgespielt wurde. Einige hatten Tränen in den Augen,
       andere beteten mit geschlossenen Augen. Chávez wird seit seiner Rückkehr am
       Montag von einem zehnwöchigen Behandlungsaufenthalt in Kuba in einem
       Militärkrankenhaus der Hauptstadt behandelt.
       
       Vizepräsident Nicolas Maduro teilte am Freitagabend im Fernsehen nach einem
       Treffen mit Chávez mit, der 58-Jährige habe weiterhin Ateminsuffizienz und
       atme durch einen Luftröhrenschlauch. Dies behindere ihn beim Sprechen. „Er
       hat mit uns auf verschiedene schriftliche Art kommuniziert“, sagte Maduro.
       Chávez habe gelächelt und sei willensstark und voller Energie gewesen. Er
       habe mit dem Präsidenten in drei Runden insgesamt fünf Stunden gesprochen.
       „Wir kamen gestärkt wieder heraus“, erklärte er.
       
       Der Zustand von Chávez hatte sich nach Angaben der Regierung vom Vortag
       verschlechtert. Der Verlauf der Atemprobleme, an denen der 58-jährige
       Staatschef seit seiner jüngsten Krebsoperation auf Kuba leidet, sei "nicht
       günstig" hatte Informationsminister Ernesto Villegas erklärt. „Der
       Präsident klammert sich weiter mit maximalem Lebenswillen an Christus“,
       sagte Villegas in einer Fernsehansprache am Donnerstagabend.
       
       Auch Außenminister Elías Jaua hatte am Freitag auf die Verschlechterung des
       Gesundheitszustands des sozialistischen Präsidenten hingewiesen. Seine
       Atemprobleme hätten zugenommen, sagte der Minister dem staatlichen
       Fernsehsender VTV aus Äquatorialguinea, wo er an einer internationalen
       Konferenz teilnimmt. Auf die weiter laufende Krebsbehandlung reagiere
       Chávez hingegen positiv. „Wir haben immer auf das Leben des Präsidenten und
       darauf gesetzt, dass er die radikale Transformation der venezolanischen
       Gesellschaft fortsetzt“, betonte Jaua.
       
       ## Chávez fordert Süd-Süd-Solidarität
       
       Zuvor hatte es ein politisches Lebenszeichen von Chávez gegeben: Jaua
       verlas im Staatsfernsehen bei einem Treffen afrikanischer und
       südamerikanischer Politiker in Äquatorialguinea einen Brief des
       Präsidenten. Darin prangerte Chávez erneut den Sturz des ehemaligen
       libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi, seines früheren Verbündeten, im
       Jahr 2011 an. In dem Brief rief Chávez überdies zu einer verstärkten
       Süd-Süd-Kooperation auf. „Wir sind das gleiche Volk“, schrieb Chávez über
       Afrika und Südamerika. Der Brief endete mit den Worten: „Wir werden
       triumphieren!“
       
       Seit seiner Krebsoperation am 11. Dezember hat Chávez nicht mehr öffentlich
       gesprochen und auch Briefe wie dieser waren selten in den vergangenen
       Wochen. Am Donnerstag hatte die Regierung in Caracas mitgeteilt, bei
       Chávez' Behandlung gebe es keine wesentlichen Beeinträchtigungen.
       
       Wegen seiner Erkrankung konnte er im Januar nicht wie vorgesehen den Eid
       für seine neue Amtszeit ablegen. Die venezolanische Opposition warf der
       Regierung zuletzt wiederholt vor, über den Gesundheitszustand des seit 1999
       amtierenden Präsidenten nicht die Wahrheit zu sagen.
       
       23 Feb 2013
       
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