# taz.de -- Venezuelas Präsidentschaftskandidat: Vorlage für Karikaturisten
       
       > Hugo Chávez selbst hat ihn noch auserkoren: Nicolás Maduro soll neuer
       > Präsident Venezuelas werden. Wenn nicht, würde Chávez' letzter Wille
       > missachtet.
       
 (IMG) Bild: Der Auserwählte.
       
       Nicolás Maduro ist für Karikaturisten eine einfache Vorlage. Sein
       übergroßer Schnauzbart macht den zukünftigen Präsidentschaftskandidaten der
       Sozialistischen Einheitspartei Venezuelas zu einer leichten Übung. Den trug
       er bereits, als er noch Anfang der 1990er Jahre mit einen Metrobús durch
       die Straßen von Caracas fuhr. Ehemalige Arbeitskollegen erinnern sich
       jedoch weniger an seinen Schnauzer, als vielmehr an den Busfahrer mit dem
       meisten Unfällen und Fehlzeiten.
       
       Wohl auch deshalb engagierte er sich mehr bei seiner zuständigen
       Gewerkschaft. Von da ging die politische Karriere des Nicolás Maduro steil
       nach oben: vom kleinen Gewerkschaftsführer der Metro de Caracas über die
       Präsidentschaft der Nationalversammlung auf den Posten des Außenministers.
       Zuletzt wurde er Vizepräsident der Bolivarischen Republik Venezuela.
       
       Demnächst könnte er ganz oben auf dem Stuhl des Staatsoberhaupts im
       Regierungspalast Miraflores Platz nehmen. Chávez selbst hatte ihn dazu
       auserkoren. Sollte etwas geschehen, das ihn, Chávez, „wie auch immer
       amtsunfähig mache“, soll Maduro die Geschäfte bis zur Abhaltung von
       Neuwahlen führen und dann zum neuen Präsidenten gewählt werden, erklärte
       er. Alles andere als eine Kandidatur Maduros käme der Nichterfüllung des
       letzten Willens des Comandante gleich.
       
       Mit erfolgreichem Wahlkampf hat Maduro Erfahrung. 1998 stand er im
       Kampagnenteam des damals jungen Chávez, den er nach seinem Sieg zum Wahlrat
       begleitete. Verheiratet ist der 50-Jährige mit der Rechtsanwältin Cilia
       Flores. Seine heute als Generalstaatsanwältin tätige Ehefrau lernte er in
       einer Kaserne kennen. Sie vertrat seinen Bruder, der sich an dem
       gescheiterten Putschversuch von Chávez 1992 beteiligte und sich in einer
       Arrestzelle wiederfand. Politisch dürfte sich mit den beiden nicht viel
       ändern.
       
       Allerdings werden die Blumen aus Miraflores verschwinden müssen. Auf Blüten
       reagiert der Asthmatiker Maduro allergisch.
       
       7 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jürgen Vogt
       
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