# taz.de -- Agrarreform der EU: 30 Prozent fürs „Greening“
       
       > Die EU-Agrarminister haben sich auf eine Agrarreform geeinigt. Nun können
       > die Verhandlungen mit dem EU-Parlament beginnen.
       
 (IMG) Bild: Leidet mehr unter Schnee als unter der EU: Feld bei Güterglück, Sachsen-Anhalt
       
       BRÜSSEL afp | Die EU-Landwirtschaftsminister haben sich nach zweitägigen
       Verhandlungen auf eine gemeinsame Position zur EU-Agrarreform geeinigt.
       Damit könnten die abschließenden Verhandlungen mit dem EU-Parlament
       beginnen, teilte Irlands Landwirtschaftsminister Simon Coveney am
       Dienstagabend in Brüssel als Vertreter der EU-Ratspräsidentschaft mit und
       sprach von einem „großen Schritt nach vorn“. Irland möchte die
       Verhandlungen im Juni abschließen.
       
       EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos begrüßte die Einigung der Mitgliedstaaten
       und sagte, nun könne die „Endphase der Diskussionen und Entscheidungen“ in
       Angriff genommen werden. Die von Ciolos geplante Reform soll die
       EU-Agrarpolitik vor allem umweltfreundlicher machen. Das EU-Parlament hatte
       in der vergangenen Woche seine Position zu der Reform abgestimmt.
       
       Die Einigung wurde am Dienstag von 25 der 27 EU-Staaten angenommen,
       Slowenien und die Slowakei lehnten sie ab. Vorgesehen ist etwa, dass 30
       Prozent der Agrar-Direktbeihilfen für sogenannte „Greening“-Maßnahmen für
       die Ökologisierung der Landwirtschaft reserviert bleiben, etwa für die
       Diversifizierung des Anbaus. Die Vereinbarung soll nun ab April mit der
       EU-Kommission sowie dem Europaparlament diskutiert werden.
       
       Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) erklärte, trotz knapper
       Kassen sei es gelungen, „massive Einschnitte“ abzuwenden und
       „Planungssicherheit“ zu schaffen. Kern der Reform sei ein wirksames
       „greening“, womit auch das Prinzip „Öffentliche Gelder für öffentliche
       Leistungen“ in den Vordergrund gerückt werde, hieß es in einer von ihrem
       Ministerium verbreiteten Erklärung.
       
       Vor einer Woche hatte das EU-Parlament die Vorschläge der Kommission zur
       Agrarreform deutlich verwässert. Das Parlament billigte zwar den
       „Greening“-Ansatz grundsätzlich, lehnte aber zum Beispiel verbindliche
       Vorschriften für die einzelnen Betriebe ab. Zugleich stimmte die
       EU-Volksvertretung für zahlreiche Ausnahmen. Die nun getroffene
       Vereinbarung ist ein Kompromiss, auf dessen Grundlage weiterverhandelt
       werden soll.
       
       20 Mar 2013
       
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