# taz.de -- Aktivist über Gorleben-Konsens: „Wir müssen wachsam bleiben“
       
       > Der Anti-Atom-Ativist Wolfgang Ehmke über die Widerständler in Gorleben,
       > das neue Suchverfahren und die damit betraute Kommission.
       
 (IMG) Bild: Noch lange nicht arbeitslos: Anti-Atom-Demonstranten in der Nähe von Hitzacker.
       
       taz: Herr Ehmke, Gorleben durch die [1][Einigung der Parteien über einen
       Neustart der Endlagersuche] nicht mehr der einzige mögliche Standort für
       ein Atommüllendlager, und auch ins Zwischenlager sollen keine neuen
       Castoren mehr rollen. Ist die Widerstandsbewegung im Wendland jetzt
       arbeitslos? 
       
       Wolfgang Ehmke: Keineswegs. Ganz abgesehen davon, dass wir noch nicht
       glauben, dass der Castor-Stopp auch wirklich in die Tat umgesetzt wird:
       Dabei handelt es sich doch eher um eine Beruhigungspille.
       
       Die Situtation hat sich also nicht geändert? 
       
       Entscheidend ist, dass Gorleben als Endlager weiterhin im Rennen bleibt,
       obwohl der Standort geologisch ungeeignet und politisch kontaminiert ist.
       Solange das der Fall ist, bleibt bei uns die Skepsis, dass das neue
       Verfahren nur dazu dient, am Ende doch Gorleben durchzudrücken. Darum
       müssen wir weiterhin wachsam bleiben.
       
       Immerhin gibt es jetzt doch eine Kommission, die unter Einbindung der
       Zivilgesellschaft und öffentlich die Kriterien für das Endlager entwickeln
       soll. Ist das nicht ein großer Fortschritt? 
       
       Das geht in die richtige Richtung, aber vieles bleibt fragwürdig: Das
       Gesetz wird schon verabschiedet, bevor die Kommission getagt hat. Es ist
       unklar, wie sie zusammengesetzt wird, ob es wirklich eine
       Zweidrittelmehrheit für sachgerechte Sicherheitsanforderungen gibt, die
       gegen Gorleben sprechen. Vor allem ist völlig offen, ob die Empfehlungen
       dann auch wirklich umgesetzt werden.
       
       Wären Sie, wenn Sie gefragt würden, trotzdem bereit, in dieser Kommission
       mitzuarbeiten? 
       
       Nein, ich will mich dadurch nicht vereinnahmen lassen. Andere Gruppen sind
       möglicherweise dazu bereit, dort mitzumachen. Aber wir als Bürgerinitiative
       wollen die Arbeit der Kommission lieber von außen kritisch begleiten.
       
       10 Apr 2013
       
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