# taz.de -- Frontex-Fotowettbewerb: Wie schön, eine Grenze!
       
       > Frontex, die Agentur zur Bewachung der EU-Außengrenzen, startet einen
       > Fotowettbewerb. Kritiker rufen zur subversiven Unterwanderung auf.
       
 (IMG) Bild: Frontex - dein Freund und Helfer. Jetzt auch mit eigenem Fotowettbewerb.
       
       „Ties that Bind: Bridging borders in modern Europe“ – „Schwellen, die
       verbinden: Vereinende Grenzen im modernen Europa“. So würden wohl die
       Veranstalter dieses nicht besonders originelle Motto eines
       [1][Fotowettbewerbs] in ihrem Sinne übersetzen.
       
       Der Wettbewerb ist Begleitprogramm des Europäischen Tages für den
       Grenzschutz, einer Konferenz, die am 23. Mai in Warschau stattfindet und
       auf der Vorträge über „Grenzkontrollen in Zeiten der Krise“ gehalten werden
       sollen. Veranstalter der Fotoschau wie auch der Konferenz ist Frontex, eine
       EU-Agentur, die für den Schutz der Außengrenzen der Europäischen Union
       zuständig ist – und natürlich auch für deren konsequente Schließung.
       
       „Menschenjäger auf Fotosafari“, kommentierten deshalb antirassistische
       Gruppen im Internet die künstlerischen Ambitionen von Frontex. Stefan
       Gerbing hingegen würde es begrüßen, wenn sich Frontex in Zukunft
       ausschließlich auf die Organisierung von Fotowettbewerben beschränken
       würde. Er ist Redakteur bei der Zeitschrift Prager Frühling, die der Partei
       Die Linke nahesteht und zur [2][subversiven Beteiligung] an dem Wettbewerb
       aufgerufen hat.
       
       Dass womöglich ein Foto mit antirassistischem Statement in den Wettbewerb
       kommen könnte, glaubt er jedoch nicht. „Subversion und Ironie waren dort
       bisher keine üblichen Mittel der künstlerischen Auseinandersetzung“, betont
       Gerbing. Außerdem bestehe die Jury aus Frontex-Angestellten.
       
       Der Kritiker will auch das Motto des Wettbewerbs kreativ verändern. „Ties
       that bind“ kann man mit „Schwellen, die verbinden“ übersetzen. Im
       Englischen bezeichnet man aber auch Kabelbinder als „ties“ und „bind“ heißt
       auch „fesseln“.
       
       Der erste Preis des Fotowettbewerbs sind übrigens 500 Euro und eine
       Einladung zur Konferenz nach Warschau.
       
       2 May 2013
       
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