# taz.de -- Demo gegen Homo-Ehe in Frankreich: Randale bei Massenprotest
       
       > Die Gegner der Homo-Ehe geben keine Ruhe. Fast 300 Menschen wurden bei
       > schweren Ausschreitungen nach einer Demonstration in Paris verhaftet.
       
 (IMG) Bild: Mit Steinen gehen Gegner der Homo-Ehe gegen Polizisten vor.
       
       PARIS afp/dpa | In Paris ist es nach einer Massenkundgebung gegen die
       Einführung der Homo-Ehe in Frankreich zu schweren Ausschreitungen gekommen.
       Hunderte Randalierer lieferten sich am Sonntagabend zwei Stunden lang auf
       dem Platz vor dem Invalidendom Auseinandersetzungen mit der Polizei, unter
       anderem griffen sie die Beamten mit Flaschen, Steinen, Eisenstangen und
       Rauchbomben an und skandierten „Frankreich den Franzosen“ und „Diktatur der
       Sozialisten“.
       
       Nach Angaben der Sicherheitskräfte gab es sechs Leichtverletzte: vier
       Polizisten, ein Demonstrant sowie ein AFP-Fotograf. Mehr als 290 Menschen
       wurden festgenommen. Innenminister Manuel Valls machte rechtsextreme
       Gruppierungen für die Gewalt verantwortlich.
       
       Zuvor hatten zehntausende Menschen friedlich gegen die umstrittene Reform
       demonstriert. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von 4.500 Beamten im
       Einsatz. Sie sprach von etwa 150.000 Teilnehmern, die Veranstalter von gut
       einer Million.
       
       Das Gesetz zur Einführung der Homo-Ehe, eines der zentralen Wahlversprechen
       des sozialistischen Staatschefs François Hollande, war Ende April vom
       Parlament endgültig beschlossen worden und trat am 18. Mai in Kraft. Es
       räumt Homosexuellen neben der Eheschließung auch ein Adoptionsrecht ein.
       
       Die Gegner der Homo-Ehe wollen erreichen, dass das umstrittene Gesetz
       zurückgenommen wird. „Es gibt ungerechte und illegitime Gesetze, wir setzen
       uns weiter dafür ein, dass die natürliche Ordnung wiederhergestellt wird“,
       sagte ein Demonstrant.
       
       Zu der Demonstration hatte die Organisation Demo für alle aufgerufen, die
       seit Monaten gegen das Gesetz der „Ehe für alle“ mobil macht. Eine
       erzkatholische Gruppierung versammelte sich zu einer separaten Kundgebung.
       
       An den Kundgebungen beteiligten sich auch Politiker der konservativen
       Oppositionspartei UMP und der rechtsextremen Partei Front National.
       
       Bereits in den vergangenen Monaten waren zahlreiche Rechtsextreme bei den
       Demonstrationen gegen die Homo-Ehe mitgelaufen und hatten anschließend
       randaliert.
       
       27 May 2013
       
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