# taz.de -- Rechtspopulisten auf Facebook: Sei so erfolgreich wie die „AfD“
       
       > Die rechtspopulistische Eurokritiker-Partei AfD ist bei Facebook
       > überraschend erfolgreich. Mit fünf Schritten kann man ihren Erfolg
       > nachahmen.
       
 (IMG) Bild: Gamification offline: Wer kann am längsten das Banner halten?
       
       BERLIN taz | Es ist schon erstaunlich: Die [1][marktradikale,
       eurokritische, rechtspopulistische] Partei „Alternative für Deutschland“
       (AfD) gibt es erst seit vier Monaten und schon ist sie eine der größten
       Parteien Deutschlands – wenn man von Facebook-Likes ausgeht.
       
       Mehr als 36.600 Fans haben sie, am Dienstag überholten sie die Grünen (ca.
       36.100) und bald könnte es bei der SPD (38.300) ebenfalls so weit sein.
       Dass es da keine wirkliche Korrelation zwischen Parteigröße und
       Facebook-Fans gibt, zeigen [2][eben diese Statistiken]: Die Seite der
       Piratenpartei ist die erfolgreichste, SPD und Grüne liegen beide vor der
       CDU.
       
       Doch der Aufstieg der AfD durch die Facebook-Statistik ist beeindruckend.
       Denn es gibt keine Anzeichen, dass die Fans zusammengekauft wurden, wie
       etwa damals als die Zahl der Twitter-Follower der CDU [3][wundersam
       explodierte]. Schon die Diskussionsfreude der AfD-Fans spricht dagegen,
       dass sich hier ganz viele Fake-Konten stapeln: Laut der [4][Beraterfirma
       „Facebook Karma“] kommen selbst die Piraten, was „Likes“, „Shares“ und
       Kommentare angeht, nicht gegen die AfD an. Dreimal so oft wie bei der
       Piratenpartei teilen und kommentieren AfD-Fans die Ergüsse ihrer Partei.
       
       Die einfache Lösung des Rätsels: Die AfD hat eine erfolgreichere
       Social-Media-Strategie als die anderen Parteien. Und diese beschränkt sich
       auf Facebook, denn bei Twitter [5][dümpeln die Rechtspopulisten] bei 4.000
       Follower herum. Wer es nötig hat, kann diese fünf Prinzipien der
       AfD-Strategie nachahmen:
       
       1. Nutze Bilder 
       
       Im Netz ist die Kombination von ausdrucksstarkem Bild und einem kernigen
       Spruch besonders beliebt: Eine gut aufbereitete Botschaft kann in
       Millisekunden aufgenommen werden. Einen Artikel zu lesen oder ein Video zu
       gucken ist da zeitraubender. Studien zeigen: Bilder sind auf Facebook
       [6][erfolgreicher als andere Posts]. Mit wenigen Ausnahmen zeigen die
       „erfolgreichsten“ Posts der AfD Fotos mit Slogans: wie dieser
       [7][rückständige Kommentar zur Familienpolitik] oder diese [8][„Glosse“ zum
       Hochwasser].
       
       2. Bitte um Interaktion 
       
       „Bitte TEILEN, TEILEN, TEILEN!“ heißt es immer wieder in den Posts der AfD.
       Eine alte Binsenweisheit: Wenn du willst, dass Leute etwas tun, bitte sie
       doch darum. Zusammen mit der Bild-Slogan-Kombo scheint das auch
       [9][mehrmals] [10][erfolgreich] gewesen zu sein.
       
       3. Mach's zum Spiel 
       
       Noch besser ist natürlich die Bitte um Interaktion, wenn sie mit einem
       konkreten Erfolgsziel verbunden ist. „Die Grünen liefern sich mit uns ein
       Like-Wettrennen“, [11][schreibt AfD in einem Post]. „Das können wir doch
       nicht zulassen.“ Kämpferisch. Wobei die Grünen vermutlich gar nichts von
       diesem Wettrennen wussten. [12][Gamification heißt das Prinzip]: Mache eine
       Aufgabe zum Spiel, und sie macht gleich mehr Spaß. Umso mehr, wenn [13][man
       erfolgreich] ist.
       
       4. Tue rebellisch 
       
       Nichts ist so sympathisch wie ein Underdog, der sich gegen ein
       übermächtiges System aufbäumt. So gibt sich die AfD auch auf Facebook
       institutionskritisch. Lieblingsfeinde: [14][die EU], die [15][anderen
       Parteien] oder die [16][repräsentative Demokratie]. Bei einer Klientel, die
       sich abgehängt fühlt, kann das sehr erfolgreich sein.
       
       5. Sprich Leute an, die sich abgehängt fühlen 
       
       Social Media ist der Lieblingsspielort von Nazis, Islamisten und
       Verschwörungstheoretikern, denn Medien schenken ihnen meist – wenn
       überhaupt – nur kritische Aufmerksamkeit. Wer sonst keine Gleichgesinnten
       findet, sich in der Gesellschaft nicht repräsentiert fühlt und meint, die
       böse Welt habe sich gegen einen verschworen, findet meist im Internet
       Freunde.
       
       Bei der AfD dürfte das ebenfalls zutreffen. Außer ihrer Facebook-Seite
       haben sie wenig: Kaum mediale Präsenz, noch keine ausgebaute
       Parteistruktur, versprengte Unterstützerhaufen im ganzen Land. Das zeigte
       sich beispielsweise an [17][diesem erfolgreichen Post], bei dem die AfD
       eine Mini-Aktion in Leipzig feierte. Mehr als 2.000 gefiel der Eintrag. Auf
       der Straße waren fünf.
       
       21 Jun 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /!115108/
 (DIR) [2] http://de.statista.com/themen/138/facebook/infografik/1197/anzahl-der-fans-von-parteien-auf-facebook/
 (DIR) [3] /!97190/
 (DIR) [4] http://www.fanpagekarma.com/wahl2013
 (DIR) [5] http://twitter.com/Wahlalternativ1
 (DIR) [6] http://blog.hubspot.com/blog/tabid/6307/bid/33800/Photos-on-Facebook-Generate-53-More-Likes-Than-the-Average-Post-NEW-DATA.aspx
 (DIR) [7] http://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=579850802045263&id=540404695989874
 (DIR) [8] http://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=585021248194885&id=540404695989874
 (DIR) [9] http://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=589327974430879&id=540404695989874
 (DIR) [10] http://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=575470529149957&id=540404695989874
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 (DIR) [16] http://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=575470529149957&id=540404695989874
 (DIR) [17] http://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=579670752063268&id=540404695989874
       
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