# taz.de -- Energie-Volksentscheid: Die Angst vor der Demokratie
> Dass die Berliner erst nach der Bundestagswahl über die
> Stromnetz-Rekommunalisierung und ein Ökostadtwerk abstimmen sollen, ist
> zutiefst undemokratisch.
(IMG) Bild: Sollten den kostengünstigsten Termin für den Energie-Volksentscheid kennen: Frank Henkel und Klaus Wowereit.
Offensichtlicher könnte die Strategie nicht sein. Es gibt nur einen
einzigen Grund, den Energie-Volksentscheid nicht zusammen mit der
Bundestagwahl abzuhalten: Er soll verloren werden, weil das Quorum nicht
erreicht wird. Innensenator Frank Henkel und seine CDU haben Angst, dass
die BerlinerInnen für eine Rekommunalisierung des Stromnetzes und die
Gründung eines Öko-Stadtwerks stimmen.
Der CDU ist ein Stadtwerk zu teuer – aber mehr als eine Million Euro
zusätzlich für einen gesonderten Abstimmungstermin? Kein Problem. Jetzt auf
einmal. Vor vier Jahren hat Henkel noch ganz anders argumentiert. Es sei
„sowohl bürger- als auch kostenfreundlich“, den „Pro-Reli“-Volksentscheid
parallel zur Europawahl durchzuführen. Henkel war damals Partei- und
Fraktionschef der CDU und Oppositionsführer.
## Immer das gleiche Spiel
Der rot-schwarze Senat bekommt es nicht auf die Reihe, einen substanziellen
Gegenentwurf zu dem des Energietischs zu erarbeiten. Stattdessen spielen
Henkel und mit ihm der rot-schwarze Senat das gleiche Spiel, das 2009
Rot-Rot spielte. Der Senat legte damals den Termin für das Volksentscheid
bewusst nicht auf den Wahltag – aus taktischen Gründen.
Politisches Ziel muss es aber doch sein, dass – unabhängig vom Thema –
möglichst viele BürgerInnen an einem Volksentscheid teilnehmen. Das wäre in
diesem Jahr am Tag der Bundestagswahl der Fall. Alles andere ist
undemokratisch. Der Regierende Bürgermeister und seine SPD-Senatoren müssen
sich das zu Herzen nehmen und Henkels Vorschlag bei der kommenden
Senatssitzung zurückweisen.
11 Jul 2013
## AUTOREN
(DIR) Sebastian Erb
## TAGS
(DIR) Stadtwerk
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sicher.