# taz.de -- US-Polizei sammelt Autofahrer-Daten: Scannen auf dem Highway
       
       > Auch auf US-Straßen werden munter Daten gesammelt. In vielen
       > Bundesstaaten erfassen Kameras die Kennzeichen der PKWs. Eine
       > Brügerrechtsorganisation protestiert.
       
 (IMG) Bild: Im Visier der US-Behörden: Autos und ihre Kennzeichen.
       
       WASHINGTON ap | Der Datenschutzskandal in den USA um staatliche
       Spähprogramme weitet sich aus: Nicht nur der Geheimdienst NSA, sondern auch
       die US-Polizei sammelt seit Jahren systematisch Millionen Daten über
       zumeist unbescholtene Bürger.
       
       Tausende Videokameras an Polizeiautos, Brücken oder Gebäuden erfassen seit
       Jahren in fast allen US-Staaten automatisch die Kennzeichen vorbeifahrender
       Autos und speichern sie in Datenbanken – zusammen mit Ort, Datum und
       Uhrzeit. Dies hat am Mittwoch die Bürgerrechtsorganisation American Civil
       Liberties Union (ACLU) [1][angeprangert].
       
       Die Organisation warnte, mit den Datenbergen ließen sich leicht umfassende
       und präzise Bewegungsprofile von Bürgern anlegen – auch wenn diese keines
       Vergehens beschuldigt würden. Die Union verlangt nun schärfere Regeln zum
       Datenschutz, insbesondere zu den oft nicht vorhandenen Löschfristen.
       Polizeireviere müssten einmal erfasste Nummernschilder zügig löschen, wenn
       diese nicht mit einem Ermittlungsverfahren in Verbindung stünden, hieß es.
       
       Für eine Studie hat die ACLU landesweit 293 Polizeibehörden befragt, wie
       sie die Kennzeichen-Scanner einsetzen – die immer billiger und zugleich
       technisch immer ausgereifter werden. Eine Anwältin der Organisation,
       Catherine Crump, sagte: „Es geht um die fundamentale Frage, ob wir bald in
       einer Gesellschaft leben, in der diese Überwachungssysteme in
       Schleppnetz-Manier Standard und Routine sind.“
       
       ## Installierte Kameras
       
       Allein in Minneapolis haben acht mobile und zwei fest installierte Kameras
       zwischen Januar und August 2012 rund 4,9 Millionen Nummernschilder erfasst
       und gespeichert, wie die Zeitung Star Tribune recherchiert hat. Darunter
       war auch Bürgermeister R.T. Rybak, dessen Dienstwagen an 41 Orten ins
       Visier geriet.
       
       Laut ACLU könnten die Behörden mit den gespeicherten Daten ein genaues Bild
       der Lebensumstände zeichnen, wenn sie dies wollen. Nachvollziehen lasse
       sich etwa, ob jemand bei bestimmten Ärzten regelmäßig in Behandlung ist,
       eine bestimmte Bar besucht oder eine außereheliche Affäre in einem anderen
       Stadtteil hat.
       
       Die Organisation moniert, dass nur fünf US-Staaten gesetzliche Vorschriften
       für das Erfassen von Autokennzeichen haben. In New Hampshire etwa ist die
       Praxis ganz verboten, außer in eng begrenzten Ausnahmefällen. Maine und
       Arkansas haben zumindest Bestimmungen, die die Speicherfrist begrenzen.
       
       18 Jul 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.aclu.org/blog/technology-and-liberty-national-security/police-documents-license-plate-scanners-reveal-mass
       
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