# taz.de -- Wahl in Simbabwe: Das gibt Stress
       
       > Noch vor dem Ende der Stimmenauszählung in Simbabwe wird die Wahl
       > angezweifelt. Dabei hatte Mugabe betont, er werde auch bei fairen und
       > freien Wahlen siegen.
       
 (IMG) Bild: Warten auf die Stimmabgabe in Harare, Simbabwe
       
       HARARE dpa | Oppositionelle und Bürgerrechtler haben erhebliche
       Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen im afrikanischen Krisenland Simbabwe
       angeprangert. Die Zeichen für einen massiven Konflikt zwischen Gegnern und
       Anhängern des Autokraten Robert Mugabe (89) mehrten sich am Donnerstag,
       während die Auszählung der Stimmen andauerte. Die Präsidentschafts- und
       Parlamentswahlen verliefen am Vortag bei einer hohen Beteiligung ohne
       größere Zwischenfälle.
       
       Präsident Mugabe, seit 33 Jahren an der Macht, hofft auf seine Wiederwahl.
       Sein wichtigster Herausforderer ist Ministerpräsident Morgan Tsvangirai
       (61) von der MDC. Mugabes Zanu-PF werde einen massiven Sieg erringen, sagte
       Parteisprecher Rugare Gumbo der dpa. Die Wahlen seien wie versprochen „fair
       und frei“ gewesen, es habe keinerlei Manipulationen gegeben.
       
       Dagegen betonte MDC-Sprecher Douglas Mwonzora in Harare, die Partei Zanu-PF
       habe die Abstimmung manipuliert. „Die Wahlergebnisse werden das Resultat
       eines ungeheuren Betrugs der Zanu-PF sein“, sagte er. Trotz früher
       Warnungen vor der Wahl sei seine Partei vom Ausmaß der Unregelmäßigkeiten
       überrascht worden. „Diese Manipulation war systematisch und koordiniert.“
       
       Auch Bürgerrechtler sprachen am Donnerstag von erheblichen
       Unregelmäßigkeiten. In manchen städtischen Bezirken habe es ernsthafte
       Probleme bei der Wählerregistrierung und der Abstimmung gegeben, erklärte
       das „Simbabwe-Netzwerk zur Unterstützung der Wahl“ (ZESN) in Harare.
       
       Die vielen Schwierigkeiten gefährdeten die Glaubwürdigkeit der Wahl
       insgesamt, sagte ZESN-Chef Solomon Zwana. Viele Bürger hätten ihr Wahlrecht
       nicht wahrnehmen können. Es genüge nicht, nur friedliche Wahlen
       durchzuführen, sie müssten auch demokratischen Anforderungen entsprechen,
       betonte Zwana. Das Netzwerk, eine Dachorganisation verschiedener
       Bürgerrechtsgruppen, hatte bei der Abstimmung 7000 Wahlbeobachter im ganzen
       Land.
       
       Das Wahlergebnis wird bis zum Wochenende erwartet. Sollte keiner der fünf
       Präsidentschaftskandidaten eine absolute Mehrheit erzielen, gibt es am 11.
       September eine Stichwahl.
       
       1 Aug 2013
       
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