# taz.de -- Bespitzelung durch US-Soldaten: Assange erstattet Anzeige in Karlsruhe
       
       > Julian Assange soll 2009 beim Chaos Communication Congress in Deutschland
       > ausspioniert worden sein – genau wie der französische Netzaktivist Jeremy
       > Zimmermann.
       
 (IMG) Bild: Julian Assange sucht die Verbindung nach Karlsruhe.
       
       HAMBURG afp | Wikileaks-Gründer Julian Assange hat nach Informationen des
       Norddeutschen Rundfunks und der Süddeutschen Zeitung am Dienstag
       Strafanzeige bei der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe erstattet. Sie
       gründet den Angaben zufolge auf dem Verdacht, dass ein Angehöriger der
       US-Streitkräfte in Deutschland im Jahr 2009 illegal auf deutschem
       Hoheitsgebiet geheimdienstlich tätig war.
       
       Dabei soll der damals in Stuttgart stationierte Soldat sowohl Assange als
       auch den französischen Internet-Aktivisten Jeremy Zimmermann auf einem
       Kongress des Chaos Computer Clubs in Berlin ausgespäht haben. Das sei nach
       dem deutschen Strafgesetz verboten, argumentiert Assange den Angaben
       zufolge.
       
       Der Einsatz des ehemaligen Soldaten soll öffentlich geworden sein, nachdem
       er im Juni dieses Jahres als Zeuge im Prozess gegen den Whistleblower
       Bradley Manning vor einem US-Militärgericht auftrat. Manning wurde später
       zu 35 Jahren Haft verurteilt, weil er Wikileaks rund 800.000
       Geheimdokumente übergeben hatte.
       
       Nach Darstellung des NDR und der SZ soll Assange in seiner Strafanzeige den
       Bundesanwälten angeboten haben, sich per Video zu dem Vorgang vernehmen zu
       lassen. Er lebt derzeit in der Londoner Botschaft Ecuadors. Dorthin war er
       im Juni 2012 geflüchtet war, um nicht an Schweden ausgeliefert zu werden,
       wo ihm Sexualdelikte zur Last gelegt werden. Der Australier bestreitet die
       Vorwürfe und nennt sie politisch motiviert.
       
       Assange fürchtet, letztlich an die USA ausgeliefert zu werden. Dort droht
       ihm lebenslange Haft wegen Geheimnisverrats, da Wikileaks im Internet
       hunderttausende vertrauliche US-Diplomatendepeschen und brisante
       militärische Geheimdokumente zu den Kriegseinsätzen im Irak und Afghanistan
       veröffentlichte.
       
       4 Sep 2013
       
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