# taz.de -- NPD eskaliert Wahlkampf: Rechte provozieren Kandidaten
       
       > Rechtsextreme fordern migrantische Bewerber für den Bundestag mit Briefen
       > zur Ausreise auf. Die Linke will Nazi-Plakate abhängen.
       
 (IMG) Bild: Proteste gegen die NPd in Hellersdorf
       
       BERLIN taz | Die NPD wahlkämpft weiter mit Fremdenhass: Nun forderte die
       Partei migrantische Bundestagsbewerber in Briefen zur Ausreise auf.
       Angeschriebene Politiker kündigten Anzeigen an.
       
       „Heimwandern statt einwandern“, sind die NPD-Briefe überschrieben. „Migrare
       heißt auch auswandern. Wir sehen darin eine patente Lösung“, heißt es.
       „Bedenken Sie bitte auch wieviel Sorgen und Nöte Sie den etablierten
       Politikern ersparen.“ Laut NPD wurde das Schreiben an alle migrantischen
       Bundestagsbewerber in Berlin verschickt.
       
       Der Linke Hakan Tas sagte, der Brief sei ihm bekannt, persönlich habe er
       ihn aber noch nicht erhalten. Sollte dies erfolgen, werde er umgehend
       Anzeige erstatten. „Das ist menschenverachtend und darf man der Partei
       nicht durchgehen lassen.“ Auch SPD-Kandidatin Cansel Kiziltepe will die NPD
       anzeigen, sofern der Brief bei ihr eintrifft. Özcan Mutlu (Grüne) sprach
       von einem „unglaublichen Skandal“. Die NPD handle als „Wiederholungstäter“
       und gehöre „knallhart bestraft“.
       
       Bereits vor der Bundestagswahl 2009 hatte die NPD migrantische Politiker in
       pseudo-offizieller Aufmachung zur „Heimreise“ aufgefordert. Ihr damaliger
       Landeschef wurde deshalb wegen Volksverhetzung verurteilt, erhielt eine
       Bewährungsstrafe. In späterer Instanz wurde er freigesprochen. Vor der
       Berlin-Wahl 2011 verschickte die NPD „Rückflug-Tickets“ an Migranten.
       
       Am Donnerstag veranstaltete die NPD in Neukölln auch eine Kundgebungstour
       gegen Asylbewerber. Am Abend wollte der Bezirk über eine
       Flüchtlingsunterkunft informieren. Die Neuköllner Linkspartei kündigte
       derweil an, am Freitagnachmittag öffentlich Wahlplakate der Neonazi-Partei
       abzuhängen. „Es ist unerträglich, wie offen die NPD ihren Rassismus während
       der Wahl verbreiten kann“, sagte Linken-Bundestagskandidat Ruben Lehnert.
       
       Ein Polizeisprecher wies darauf hin, dass das Entfernen von Wahlplakaten
       Sachbeschädigung oder Diebstahl sei. Die Linkspartei konterte, man wolle
       sich im Kampf gegen Nazis nicht auf legale Mittel verlassen.
       
       12 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Konrad Litschko
       
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