# taz.de -- Rettungsaktion bei stürmischer See: „San Antonio“ hilft Flüchtlingen
       
       > Die US-Marine hat 128 Migranten in maltesischen Gewässern aufgegriffen.
       > Derweil hat Italien seine Militärmission zur Überwachung des Mittelmeers
       > verstärkt.
       
 (IMG) Bild: Normalerweise transportiert die „San Antonio“ Marines und Hubschrauber. Am Mittwoch hatte sie Bootsflüchtlinge an Bord.
       
       ROM afp/rtr | Ein Schiff der US-Marine hat nach offiziellen Angaben 128
       Passagiere eines Flüchtlingsboots im Mittelmeer gerettet, das in
       stürmischer See offenbar zu kentern drohte. Die Bergungsaktion sei auf
       Bitten der maltesischen Behörden erfolgt, sagte ein Marinesprecher am
       Donnerstag. Tags zuvor hatte ein maltesisches Militärflugzeug das
       Schlauchboot gesichtet. Die Geretteten waren den Angaben zufolge allesamt
       Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren.
       
       Die Besatzung der "USS San Antonio" habe sich am Mittwoch zum Einschreiten
       entschieden, weil für die Nacht noch schlechtere Wetterverhältnisse
       vorhergesagt worden seien, sagte der US-Marinesprecher. "Wenn sie da
       draußen geblieben wären, würden sie jetzt wahrscheinlich im Wasser
       treiben." Ihnen seien Nahrung, Wasser, medizinische Behandlung und
       Notunterkünfte gewährt worden. Anschließend hätten die Amerikaner sie einem
       maltesischen Schiff übergeben.
       
       In den vergangenen Wochen sind vor Lampedusa Hunderte Flüchtlinge bei dem
       Versuch ertrunken, in kaum seetüchtigen und überladenen Booten von
       Nordafrika aus nach Europa zu gelangen. Das hält offenkundig andere aber
       nicht von der gefährlichen Überfahrt ab. Viele fliehen vor sozialen Unruhen
       und Bürgerkriegen in Afrika, andere suchen ein besseres Leben in Europa.
       Die Zahl der Flüchtlinge ist wegen der Unruhen in Ägypten, der politischen
       Instabilität in Libyen und wegen des Bürgerkrieges in Syrien in den
       vergangenen Monaten stark angestiegen.
       
       Nach den Bootskatastrophen hatte die Debatte um den Umgang mit Flüchtlingen
       in Europa jüngst wieder neue Fahrt aufgenommen. Italiens Regierung
       verstärkte am Montag die Überwachung des Mittelmeerraums mit einer neuen
       Militärmission. Dabei werden zusätzliche Schiffe und Flugzeuge eingesetzt,
       um - wie es offiziell heißt - in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten und
       Menschenschmuggler abzuschrecken. Vorgesehen ist auch der Einsatz von
       Drohnen, Kriegsschiffen, Hubschraubern und moderner Nachtsichtausrüstung.
       
       17 Oct 2013
       
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