# taz.de -- Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes: Wenn Fledermäuse Brücken kriegen
       
       > Der Steuerzahlerbund rügt in seinem „Schwarzbuch“ zweifelhafte oder
       > überteuerte Bauprojekte. Es müsse mehr in die Planung investiert werden.
       
 (IMG) Bild: Teuerste Bauruine: Der neue Flughafen in Berlin.
       
       BERLIN taz | Die schrägen Sachen dürfen nicht fehlen: In Biberach zum
       Beispiel, Baden-Württemberg, errichtete man zwei kleine Brücken über eine
       neue Fahrstraße, die ein Waldgebiet durchschneidet. Nur für Fledermäuse
       sollen die Stege sein, Kostenpunkt: rund 400.000 Euro, und die Planer
       wissen auch noch nicht, ob sich die nachtaktiven Tiere demnächst
       tatsächlich über die Brücken hangeln oder fliegen, statt sich von der
       Autolawine auf der neuen Straße drunter zerquetschen zu lassen.
       
       Auf der Hitliste der „herausragendsten“ Verschwendungen von Steuergeldern,
       die der Bund der Steuerzahler (BdSt) [1][online stehen hat,] standen die
       Fledermausbrücken zeitweise in den Top Ten. Die Brücken erscheinen auch in
       dem am Donnerstag vorgestellten „Schwarzbuch 2013“ des BdSt.
       
       Darin ist auch das neue OP-Zentrum der Uniklinik Düsseldorf aufgelistet,
       das wegen Brandschutzmängeln noch nicht für den medizinischen Betrieb
       freigegeben ist, aber immerhin schon 2 Millionen Euro im Jahr an
       Unterhaltskosten verschlingt für Heizung, Wartung und Bewachung.
       
       Der neue Berliner Flughafen, die Sanierung eines Münchner Theaters oder die
       neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes: Regelmäßig ufern Baukosten
       öffentlicher Prestigeprojekte aus. Was unter anderem daran liegt, dass die
       amtierenden Politiker – im Unterschied etwa zu privaten Häuslebauern –
       keine solide Vorplanung betreiben und sich um die später steigenden
       Baukosten wenig scheren.
       
       Daher sei es wichtig, „speziell am Anfang mehr in die Projektvorbereitung
       zu investieren […], auch wenn das die Planungskosten erhöht“, schreibt der
       Steuerzahlerbund.
       
       Das Schwarzbuch führt ansonsten Dutzende kleinerer Fehlplanungen auf:
       Sanierte Kitas oder Militärkasernen, die kurz nach der teuren Überholung
       geschlossen werden, und nutzlose Autobahnbrücken. Viele Fälle kommen von
       den Mitgliedern des BdSt aus den Landesverbänden, die im Internet surfen,
       Medienberichte archivieren, sich über Haushaltspläne beugen und den Tipps
       von empörten Bürgern nachgehen. Wer will, kann auf www.schwarzbuch.de auch
       gleich selbst online einen Fall melden. Für das nächste Schwarzbuch, 2014.
       
       17 Oct 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.schwarzbuch.de/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Barbara Dribbusch
       
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