# taz.de -- US-Militärhilfen für Pakistan: Bakschisch aus Washington
       
       > Die USA wollen ihre Beziehungen zu Pakistan verbessern und das Land in
       > die Befriedung der Region einbinden. Millionen für die Armee sollen das
       > Eis brechen.
       
 (IMG) Bild: Pakistans Truppen können sich bald wieder über Geld aus den USA freuen
       
       WASHINGTON afp/ap | Die US-Regierung hat dem pakistanischen Regierungschef
       Nawaz Sharif die Wiederaufnahme der zeitweise eingefrorenen Militärhilfen
       in Aussicht gestellt. Wie das Außenamt im Washington am Sonntag der
       Nachrichtenagentur AFP anlässlich von Sharifs US-Besuch mitteilte, soll der
       US-Kongress einer Wiederaufnahme der auf Eis liegenden Anti-Terror-Hilfe
       zustimmen. Islamabad winken damit Zahlungen von jährlich gut 300 Millionen
       Dollar - das sind umgerechnet knapp 220 Millionen Euro.
       
       Es gehe um einen „langfristigen Prozess zur Wiederaufnahme der Hilfen im
       Rahmen der Sicherheitskooperation, die während der bilateralen Probleme
       2011 und 2012 abgebremst worden war“, schrieb Außenamtssprecherin Marie
       Harf in einer E-Mail an AFP. Deshalb habe das Außenamt dem Kongress im
       Sommer mitgeteilt, dass es die Zahlungen in diesem Bereich wieder aufnehmen
       wolle.
       
       Demnach bat das Außenamt den Kongress, für das kommende Jahr Hilfen im
       Umfang von rund 1,2 Milliarden Dollar zu genehmigen. Neben der Militärhilfe
       soll Pakistan weiterhin jährliche Zahlungen im Umfang von rund 860
       Millionen Dollar für zivile Projekte erhalten. Diese Entwicklungsgelder
       hatten die USA auch während der diplomatischen Verwerfungen in den
       vergangenen beiden Jahren fortgezahlt.
       
       In dieser Zeit war das Verhältnis beider Staaten durch die Tötung von
       Al-Kaida-Chef Osama bin Laden durch ein US-Spezialkommando im Mai 2011 in
       Pakistan schwer belastet worden. Weitere Verwerfungen verursachten ein
       versehentlicher US-Bombenangriff auf pakistanische Soldaten sowie
       zahlreiche US-Drohnenangriffe im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan,
       mit denen Hochburgen von islamistischen Kämpfern getroffen werden sollen.
       
       ## Fünf Tote bei Anschlag auf einen Zug
       
       ## 
       
       Die viertägige US-Visite des im Mai gewählten Sharif ist der hochrangigste
       Besuch eines pakistanischen Politikers seit Jahren. Zum Auftakt traf Sharif
       mit US-Außenminister John Kerry zusammen. Nach einem gemeinsamen Essen
       betonten Kerry und Sharif, dass ihnen die „Fortsetzung der
       Anti-Terror-Kooperation“ wichtig sei. Kerry war bereits im August nach
       Islamabad gereist. Für Mittwoch ist ein Treffen zwischen Sharif und
       US-Präsident Barack Obama geplant.
       
       Seit dem Amtsantritt von Sharif bemühen sich beide Seiten um eine
       Verbesserung ihrer Beziehungen. Die USA wollen mit Blick auf ihren Abzug
       aus Afghanistan im Jahr 2014 die pakistanische Regierung stärker in die
       Befriedung der Region einbinden. So könnte Islamabad insbesondere bei der
       Aussöhnung zwischen der Regierung in Kabul und aufständischen Gruppierungen
       wie den Taliban vermitteln. Zudem wird ein Teil des US-Rückzugs über
       Pakistan abgewickelt, welches im Zuge der diplomatischen Spannungen seine
       Grenzen für NATO-Transporte zeitweise geschlossen hatte.
       
       Das pakistanische Militär kann die Unterstützung in jedem Fall brauchen.
       Erst am Montag kamen in Belutschistan fünf Menschen beim Anschlag auf einen
       Zug ums Leben. Die Provinz grenzt an Afghanistan.
       
       21 Oct 2013
       
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