# taz.de -- Abweisung von syrischen Flüchtlingen: Die Unwillkommenen
       
       > Amnesty International wirft Syriens Nachbarländern die Abweisung von
       > Flüchtlinge vor. Die Organisation fordert die EU auf, die humanitären
       > Hilfen aufzustocken.
       
 (IMG) Bild: Wo sollen sie nur hin? Amnesty bemängelt die abnehmende Solidarität mit den vielen syrischen Flüchtlinge
       
       BERLIN rtr | Jordanien macht nach Darstellung von Amnesty International
       seine Grenzen für syrische Bürgerkriegs-Flüchtlinge immer undurchlässiger.
       Zunehmend würden palästinensische Flüchtlinge, Menschen ohne gültige
       Ausweise und alleinstehende Männer abgewiesen, kritisierte die
       Menschenrechtsorganisation in einem am Donnerstag vorgelegten Bericht
       Jordanien und andere Nachbarn Syriens.
       
       Zudem würden Flüchtlinge entgegen offiziellen Zusagen in das
       Bürgerkriegsland abgeschoben. „Menschen, die vor dem bewaffneten Konflikt
       in Syrien fliehen, unterstehen internationalem Schutz. Ihre gewaltsame
       Rückführung verstößt daher gegen internationale Menschenrechtsstandards“,
       sagte die Nahost-Expertin von Amnesty, Ruth Jüttner.
       
       Die Abweisung von Flüchtlingen und deren Rückkehr in umkämpfte syrische
       Grenzgebiete führe dazu, dass Tausende Vertriebene in der Falle säßen.
       Darunter seien auch Familien mit kleinen Kindern, erklärte Jüttner an. So
       hätten im Juli fast 4.000 Menschen in der Nähe zweier Grenzübergänge
       festgesessen, zitierte Amnesty Medienberichte. Wer es dennoch über die
       Grenze schaffe, lebe in extrem schlechten Verhältnissen oder in total
       überfüllten Flüchtlingslagern. Dort sei die Versorgung mit Wasser und
       Lebensmitteln eine der größten Herausforderungen.
       
       Neben den Nachbarländern, die ihre Grenze weiter offen halten müssten,
       sieht Amnesty vor allem die internationale Gemeinschaft in der Pflicht.
       Insbesondere die EU müsse die humanitären Hilfen aufstocken und mehr
       schutzbedürftige Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, forderte Juttner. Union
       und SPD sollten in ihren Koalitionsverhandlungen den Schutz von
       Flüchtlingen, die an den EU-Außengrenzen angekommen, zum Schwerpunkt
       machen.
       
       In Syrien ist seit über zwei Jahren ein Aufstand gegen Staatschef Baschar
       al-Assad im Gange, der sich mittlerweile zum Bürgerkrieg mit über 100.000
       Toten entwickelt hat. Ein Drittel der gut 21 Millionen Syrer sind vor den
       Kämpfen auf der Flucht, die meisten davon im Land. Mehr als zwei Millionen
       Menschen haben sich ins Ausland geflüchtet. Die Hauptlast bei der Aufnahme
       von Syrern tragen der Libanon, Jordanien und die Türkei.
       
       31 Oct 2013
       
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