# taz.de -- Verdacht auf neuen Fleischskandal: Frisch und gammelig
       
       > Ein Betrieb in Niedersachsen steht im Verdacht, Ware falsch
       > gekennzeichnet zu haben. Möglicherweise wurde tonnenweise schlechtes
       > Fleisch verarbeitet.
       
 (IMG) Bild: Vielleicht auch betroffen: das Kotelett.
       
       OLDENBURG/BAD BENTHEIM dpa | Die Staatsanwaltschaft Oldenburg geht einem
       neuen Gammelfleisch-Verdacht nach und ermittelt gegen einen
       fleischverarbeitenden Betrieb in Bad Bentheim. Es gehe um den Verdacht von
       Kennzeichnungsverstößen und Urkundsdelikten, sagte ein Sprecher am
       Mittwoch. Das ARD-Morgenmagazin hatte zuvor berichtet, dass der Betrieb
       tonnenweise Gammelfleisch mit gutem Fleisch vermischt und verkauft habe.
       
       In dem Bericht wird ein ehemaliger Arbeiter der Fabrik mit den Worten
       zitiert: „Es wird auch Fleisch geliefert, das schon grün ist. Wir Arbeiter
       weisen zwar darauf hin, dass das Fleisch schlecht ist, aber dann wird uns
       gesagt, dass wir es doch verarbeiten sollen, und wir werfen es in die
       Maschinen.“
       
       Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, der Betrieb sei im Juni und
       Oktober insgesamt zweimal durchsucht wurde. „Es wurden Proben genommen und
       sichergestellt“, sagte er. Ob diese bereits analysiert worden sind, konnte
       er nicht sagen. Bei den Ermittlungen gehe es vor allem um den Verdacht,
       dass sogenanntes Separatorenfleisch nicht als solches ausgezeichnet wurde.
       
       Separatorenfleisch wird maschinell von den Knochen gelöst und darf nur
       verwendet werden, wenn die Produkte entsprechend gekennzeichnet sind. „Der
       Verdacht besteht, dass falsche Veterinärzeugnisse für den Export erwirkt
       worden sein könnten, in der die Herkunft des Fleischs verschleiert worden
       ist.“
       
       Nach dem Bericht des ARD-Morgenmagazins soll der Betrieb regelmäßig
       billiges, schlechtes Fleisch gekauft haben. Zwei ehemalige Mitarbeiter
       hätten heimlich mit ihren Handys Videos aufgenommen. Als sie ihrem
       Arbeitgeber illegale Machenschaften vorgeworfen hätten, seien sie gekündigt
       und bedroht worden.
       
       6 Nov 2013
       
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