# taz.de -- Anti-Rassismus-Stiftung: Rechte Ideologie auch in Kitas
       
       > Rechtsextremismus kann auch in Kitas zum Problem werden, etwa, wenn
       > Kinder nicht mit Dunkelhäutigen spielen wollen. Das berichtet die
       > Amadeu-Antonio-Stiftung.
       
 (IMG) Bild: Vielfalt vorleben, das muss das Ziel von Kitas sein, sagt die Amadeu-Antonio-Stiftung
       
       BERLIN dpa | Rechtsextremismus ist nicht nur bei Jugendlichen und
       Erwachsenen ein Problem, sondern nach Angaben der Amadeu-Antonio-Stiftung
       inzwischen auch in manchen Kindergärten. Viele junge rechtsextreme Eltern
       hätten Kinder, die jetzt in die Kita gingen, sagte Heike Radvan von der
       Anti-Rassismus-Organisation in Berlin.
       
       „Einige dieser Kinder versuchen, in der Kita offensiv die Ideologie zu
       verbreiten, die sie zu Hause lernen.“ Dies komme nicht nur in ostdeutschen
       Bundesländern wie Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern vor, sondern auch in
       einigen Gegenden Schleswig-Holsteins oder Baden-Württembergs.
       
       Rechtsextreme Eltern versuchten, im ländlichen Raum möglichst in die
       gleichen Orte oder Ortsteile zu ziehen. In den dortigen Kitas gebe es dann
       viele Kinder aus solchen Familien. Diese Jungen und Mädchen wollten etwa
       nicht mit Dunkelhäutigen spielen, berichtete Radvan. „Ein Zeichen kann aber
       auch sein, dass sie sehr zurückhaltend sind und wenig von zu Hause
       erzählen.“ Manchen merke man eine autoritäre Erziehung an. „Das sind
       Kinder, die besonders gut spuren – und deshalb meist kaum auffallen.“
       
       Zuletzt sei diskutiert worden, ob man diese Jungen und Mädchen wegen
       Kindswohlgefährdung aus ihren Familien rausnehmen müsse. „Das kann aber
       keine Antwort sein“, sagte Radvan. Eine Trennung könne Schaden anrichten.
       Eine deutlich bessere Lösung seien Ganztagsschulen und Tagesstätten, in
       denen die Kinder früh demokratischen Alltag kennenlernten. Kindergärten
       könnten das Problem angehen, indem sie gezielt Kinder von Zuwanderern oder
       mit Behinderungen aufnähmen und so Vielfalt vorlebten. „Wir müssen
       Demokratie erfahrbar machen“, forderte Radvan.
       
       Sie warnte davor, Kinder rechtsextremer Eltern auszugrenzen. Viele Eltern
       hätten beispielsweise Bedenken, ihre Kleinen zu Geburtstagsfeiern in
       rechtsextremen Familien zu schicken. Aber: „Die Kinder können ja nichts
       dafür.“
       
       24 Nov 2013
       
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