# taz.de -- Kopf der thailändischen Proteste: Zwielichtiger Strippenzieher
       
       > Er ist der Mann mit dem diabolischen Grinsen: Suthep Thaugsuban führt die
       > thailändischen Proteste an. Alle Kritik lässt er an sich abprallen.
       
 (IMG) Bild: Ein gerissener Politiker: Suthep Thaugsuban.
       
       Suthep Thaugsuban ist der Mann, der versucht, sich zum neuen Heilsbringer
       seines Landes aufzuschwingen. Seit mehr als einem Monat wettert er auf
       öffentlichen Protestbühnen gegen die Regierung.
       
       Zunächst ging es angeblich nur um ein umstrittenes, mittlerweile auf Eis
       gelegtes Amnestiegesetz. Schon bald aber war klar, dass es der gerissene
       Politiker auf etwas anderes abgesehen hat: Auf den Sturz von
       Premierministerin Yingluck Shinawatra, Schwester des 2006 vom Militär
       entmachteten Regierungschefs Thaksin Shinawatra. Da Yingluck in Sutheps
       Augen eine Marionette Thaksins ist, will er das gesamte „Thaksin-Regime“
       ausmerzen.
       
       Suthep Thaugsuban, geboren 1949 in der südlichen Provinz Surat Thani, ist
       seit mehr als 30 Jahren im Politgeschäft. Er gilt als jemand, der in den
       Hinterzimmern die Fäden zieht. Bis vor Kurzem war er Abgeordneter im
       Parlament für die oppositionelle Demokratische Partei. Von seinem Sitz trat
       er zurück, um die Straßenproteste anzuführen.
       
       Seitdem hat er sich zunehmend in die radikale Ecke manövriert, indem er
       Aktionen anordnete, die allgemeines Kopfschütteln auslösten: Er ließ
       Regierungsgebäude stürmen und öffentliche Gebäude besetzen. Inzwischen
       wurden zwei Haftbefehle gegen ihn ausgestellt, der letzte davon lautet auf
       „Aufruhr“.
       
       ## Mordanklage
       
       All das ficht den Mann mit dem diabolischen Grinsen nicht an: Er sei mit
       den Protesten beschäftigt, bürstete er die Polizei ab. Damit nicht genug:
       Aus seiner Zeit als Vizepremierminister in der Regierung von Abhisit
       Vejjajiva zwischen Ende 2008 und Sommer 2011 war er derjenige, der zusammen
       mit Abhisit den Schießbefehl auf Massendemonstrationen von
       Thaksin-Anhängern im Frühjahr 2010 angeordnet haben soll. Daher hat Suthep
       auch noch eine Mordanklage am Hals.
       
       Am Sonntag hatte er der Premierministerin ein zweitägiges Ultimatum
       gesetzt, um sie zum Rücktritt zu nötigen. Yingluck solle die Macht dem Volk
       zurückgeben, so Suthep, der in eher nebulösen Worten umschreibt, wie er
       sich die Zukunft vorstellt: Die demokratisch gewählte Regierung will er mit
       einem obskuren, nicht gewählten „Rat des Volkes“ ersetzen. Undemokratisch
       eben, aber typisch.
       
       3 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nicola Glass
       
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