# taz.de -- EU-Ratspräsident Van Rompuy geehrt: Karlspreis für den Konsensbildner
       
       > Er ist ein eher unauffälliger und stiller Arbeiter. Herman Van Rompuy
       > wird für seine Europa-Engagement der Karlspreis verliehen.
       
 (IMG) Bild: Zwischen den Sternen: Herman Van Rompuy.
       
       AACHEN dpa | Der Karlspreis 2014 geht an den ersten ständigen
       EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy. Van Rompuy habe in dem 2009 neu
       geschaffenen Amt als unermüdlicher Arbeiter, Mittler und Konsensbildner
       einen bedeutenden Beitrag zur Konsolidierung und Weiterentwicklung der EU
       geleistet, hieß es am Samstag in der Begründung.
       
       Van Rompuy halte die EU zusammen. „Wir legen in diesem Jahr bewusst den
       Aspekt auf die Gemeinschaftsverantwortung und die Entwicklungs- und
       Zukunftsfähigkeit Europas“, sagte der Sprecher des Karlspreisdirektoriums,
       Jürgen Linden.
       
       Die Auszeichnung übersteige die Bedeutung seiner Person, sagte Van Rompuy
       in einer ersten Stellungnahme. Er verstehe sie als Ermutigung für die
       europäischen Staats- und Regierungschefs, die Krise zu überwinden. Der
       Preis sei eine Anerkennung für die Entschlossenheit aller Mitglieder des
       Europäischen Rates, zu den europäischen Idealen zu stehen, wenn diese
       infrage gestellt würden.
       
       Van Rompuy sei in seinem Selbstverständnis ein Diener Europas, ein Arbeiter
       und Visionär. Er sei Krisenmanager und Strategieplaner, hieß es in der
       Zuerkennung. Seine Arbeit in den vergangenen vier Jahren zeige, dass er zur
       Klammer für die europäischen Mitgliedstaaten geworden sei, sagte Linden.
       „Man kann sagen, Van Rompuy hält den Laden zusammen, gibt dem Laden Schwung
       und zeigt die Ziele und Wege auf, die man gemeinsam gehen muss.“
       
       Das Direktorium verbinde mit dem Preisträger die Botschaft, dass man Europa
       Tag für Tag neu erarbeiten müsse. „Und man muss mit der Arbeit seine
       Zukunft gestalten“, sagte Linden. Die Preisverleihung findet am 29. Mai im
       Krönungssaal des Aachener Rathauses statt, vier Tage nach der Europawahl.
       Der renommierte Preis zeichnet seit 1950 besondere Verdienste um die
       Europäische Einigung aus. Zuletzt hatte ihn die litauische Präsidentin
       Dalia Grybauskaite erhalten.
       
       ## Europas Rolle in der Welt
       
       Das Direktorium unterstrich die Leistung Van Rompuys bei der Ausarbeitung
       der Strategie zur Wirtschafts- und Währungsunion. „Man kann sagen, das ist
       das Hauptwerk seiner Präsidentschaft“, sagte Linden. Der Präsident nehme
       auch Europas Rolle in der Welt wahr. So habe er der Opposition in der
       Ukraine den Rücken gestärkt und am Sicherheitsgipfel für Afrika in Paris
       teilgenommen.
       
       Bedeutend sei auch, dass Van Rompuy jedem Populismus eine Absage erteile.
       Nationalen Interessen und Renationalisierungs-Tendenzen der „neuen
       europäischen Populisten“ habe er eine klare Absage erteilt. „Er warnt die
       Bürgerinnen und Bürger immer davor, sich diesen Rattenfängerparolen
       anzuschließen“, sagte Linden.
       
       7 Dec 2013
       
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