# taz.de -- Studiengebühren überall abgeschafft: Niedersachsen jetzt wieder im Trend
       
       > Als letztes Bundesland hat sich Niedersachsen von Studiengebühren
       > verabschiedet. Doch Studierende und Professoren sind unzufrieden.
       
 (IMG) Bild: Sparen sich Geld: Studenten der Universität Hildesheim.
       
       BERLIN taz | Der niedersächsische Landtag hat am Dienstag mit knapper
       Mehrheit die Abschaffung von Studiengebühren beschlossen und den
       Hochschulen versprochen, die Ausfälle zu kompensieren. Doch weder
       Professoren und Studierende sind wirklich glücklich.
       
       „Der Regierungsbeschluss verdeckt, dass trotz der Abschaffung weiterhin
       Kosten für Studierende entstehen“, sagt Oliver Tessenow, Sprecher des Asta
       an der Uni Hannover, der taz. Es würden weiterhin Gebühren für
       Langzeitstudierende erhoben. Außerdem müssten alle Studierenden zu
       Semesterbeginn ihren Verwaltungskostenbeitrag entrichten. „Wir fordern die
       Abschaffung aller Kosten“, sagt Tessenow.
       
       Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig und Vorsitzender der
       Landeshochschulkonferenz Niedersachsen, lobt zwar, dass dass das Land für
       die nächsten Jahre eine Kompensation zugesagt habe: „Doch das Problem der
       schlechten Finanzsituation an den Universitäten bleibt weiterhin bestehen",
       sagte Hesselbach der taz. Den Hochschulen fehle Geld, um ihre Infrastruktur
       zu verbessern.
       
       Mit dem Landtagsbeschluss in Hannover geht eine Ära vorläufig zu Ende. Als
       letztes Bundesland hebt Niedersachsen die Bezahlschranke zu den
       Hochschulen. Zuvor hatten Hamburg und Bayern Studiengebühren wieder
       abgeschafft.
       
       Die Landesregierung löst mit der Abschaffung der Semesterbeiträge zum
       kommenden Wintersemester ein länger angekündigtes Wahlversprechen ein. Seit
       Sommer 2007 müssen niedersächsische Studierende 500 pro Semester zahlen.
       Die damalige CDU-geführte Landesregierung hatte die Beiträge eingeführt, um
       die chronisch unterfinanzierten Hochschulen zu entlasten.
       
       Die rot-grüne Regierung hat den 21 Hochschulen jetzt zugesichert, ihnen die
       Gebührensumme in Höhe von 120 Millionen Euro pro Jahr aus dem Landessäckel
       zu erstatten. Das Geld wird den Hochschulen bis 2018 überwiesen.
       
       Langzeitstudenten werden weiterhin zur Kasse gebeten, wenn auch in
       geringerem Umfang als zuvor. Studierende, die die Regelstudienzeit um mehr
       als vier Semester überschreiten, müssen demnach in Zukunft nicht mehr 600
       bis 800 Euro, sondern 500 pro Semester aufbringen.
       
       11 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Philipp Rhensius
       
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