# taz.de -- Folgen der NSA-Affäre für Boeing: Brasilien kauft schwedische Jets
       
       > Saab hat einen Großauftrag der brasilianischen Luftwaffe erhalten. Boeing
       > ging leer aus – wegen der Spionagetätigkeit des US-Geheimdienstes NSA.
       
 (IMG) Bild: Am Mittwoch in Brasilia kündigten der Verteidigungsminister Celso Amorim (l.) und der Luftwaffen-Chef Juniti Saito ihre Auswahl an.
       
       BRASILIA/SAO PAULO rtr | Die Spionagetätigkeit des US-Geheimdienstes NSA
       hat Boeing offenbar einen Milliarden-Auftrag der brasilianischen Luftwaffe
       verhagelt. Verteidigungsminister Celso Amorim kündigte am Mittwoch
       überraschend an, sein Land werde bis 2020 insgesamt 36 Kampfflugzeuge vom
       schwedischen Saab-Konzern für 4,5 Milliarden Dollar kaufen.
       
       Lange galt das US-Unternehmen als aussichtsreichster Bieter. Amorim sagte,
       entscheidend für die Auftragsvergabe seien unter anderem Anschaffungs- und
       Wartungskosten gewesen. Doch ein brasilianischer Regierungsinsider sagte:
       „Das NSA-Problem hat es den Amerikanern verdorben.“ Brasilien sei zu dem
       Schluss gekommen, dass man einem US-Konzern nicht trauen könne. Den
       Enthüllungen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden zufolge zapfte
       der Geheimdienst die Telefongespräche und E-Mails von Präsidentin Dilma
       Rousseff an.
       
       Boeing nannte die Entscheidung enttäuschend. Man wolle jedoch weiter mit
       Brasilien im Verteidigungssektor zusammenarbeiten. Der US-Konzern hatte die
       F/A-18 Super Hornet gegen Saabs Gripen-NG-Maschinen ins Rennen geschickt.
       
       Aus dem Umfeld der amerikanischen Verhandlungspartner verlautete, die
       Spionageergebnisse könnten wohl kaum das geplatzte Geschäft aufwiegen. „War
       das vier Milliarden Dollar wert“, fragte ein Insider.
       
       Saab erklärte, seine neuen Maschinen vom Typ Gripen NG hätten geringere
       Betriebs- und Wartungskosten als alle anderen Kampfflugzeuge, die derzeit
       im Einsatz seien. Die Einzelheiten des Vertrages zwischen der
       brasilianischen Regierung und Saab sollen binnen eines Jahres vereinbart
       werden. Das erste Flugzeug soll dann zwei Jahre später ausgeliefert werden.
       
       Um den Auftrag hatte sich auch der französische Konzern Dassault Aviation
       beworben. Auch Dassault zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung der
       brasilianischen Regierung. Noch vergangene Woche hatte sich der
       französische Präsident Francois Hollande bei einem Besuch in Brasilien für
       die Rafale-Kampfflugzeuge starkgemacht.
       
       19 Dec 2013
       
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       Kshama Sawant ist Mitglied der Socialist Alternative Party, einer
       trotzkistischen Partei. Sie ist gerade in den Stadtrat von Seattle gewählt
       worden.