# taz.de -- Korruptionsaffäre in der Türkei: AKP verliert weiteren Abgeordneten
       
       > Ein weiterer Parlamentarier hat die islamisch-konservative Partei von
       > Premier Erdogan verlassen. Hasan Hami Yildirim hatte zuvor den Druck auf
       > einen Staatsanwalt kritisiert.
       
 (IMG) Bild: Plakat mit zwei Kontrahenten: Premier Tayyip Erdogan (l.) und Fethullah Gülen
       
       ISTANBUL dpa | Aus Protest gegen das Vorgehen Ankaras in der
       Korruptionsaffäre hat ein weiterer Parlamentsabgeordneter die
       islamisch-konservative Regierungspartei AKP verlassen. Hasan Hami Yildirim
       habe am Dienstag seinen Austritt erklärt, berichteten türkische
       Fernsehsender. Damit hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in diesem
       Monat im Machtkampf mit politischen Widersachern mindestens sechs
       Abgeordnete verloren. Außerdem hatte der frühere Innenminister Idris Naim
       Sahin seinen Austritt aus der Partei erklärt.
       
       Yildirim hatte den Druck der Regierung auf einen Staatsanwalt kritisiert,
       dessen Ermittlungen auch zur Festnahme von Söhnen mehrerer AKP-Minister
       geführt hatten. Dabei geht es um den Istanbuler Staatsanwalt Muammer Akkas.
       Dieser hatte kritisiert, dass er von seinen Korruptionsermittlungen gegen
       „mehrere bekannte Persönlichkeiten und einige Beamte“ abgezogen worden sei.
       Zuvor bereits hatte die Polizei seine Anordnung ignoriert, weitere
       Verdächtige festzunehmen.
       
       Erdogans Partei verdächtigt vor allem die Bewegung des im US-Exil lebenden
       Predigers Fethullah Gülen hinter den Korruptionsermittlungen zu stecken.
       Dieser soll großen Einfluss auf Teile von Polizei und Justiz haben. Der
       Ministerpräsident versucht seit geraumer Zeit, den Einfluss der Bewegung zu
       stutzen. In den vergangenen Wochen sind Medienberichten zufolge Hunderte
       Polizeichefs zwangsversetzt worden.
       
       Aus europäischen Hauptstädten wurden mehrfach Kritik und Besorgnis wegen
       des Vorgehens Erdogans laut. Diesem wird im eigenen Land vorgeworfen, immer
       autoritärer zu regieren.
       
       31 Dec 2013
       
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