# taz.de -- Hochverratsverfahren im Pakistan: Prozess gegen Musharraf verzögert
       
       > Erneut wurde der Prozess gegen den früheren Militärmachthaber Pervez
       > Musharraf vertagt. Wegen Herzproblemen wurde er in ein Krankenhaus
       > gebracht.
       
 (IMG) Bild: Wie krank ist Pervez Musharraf? Er wurde vor Beginn seines Prozesses wegen Herzproblemen ins Krankenhaus gebracht
       
       ISLAMABAD dpa | Der Prozess gegen den früheren pakistanischen
       Militärmachthaber Pervez Musharraf [1][wegen Hochverrats] kommt auch nach
       zwei Verschiebungen nicht voran. Musharraf sei am Donnerstag wenige Minuten
       vor Beginn der Verhandlung wegen Herzproblemen in ein Krankenhaus gebracht
       worden, teilten Behördenvertreter in Islamabad mit. Zuvor war die Verlesung
       der Anklage in dem Verfahren bereits zweimal verschoben worden, weil
       Musharraf Sicherheitsbedenken geltend gemacht hatte.
       
       Pakistanische Regierungsstellen hatten deswegen am Donnerstag etwa 2.000
       Polizisten in den Einsatz geschickt, um die zwei Kilometer lange Strecke
       vom Haus Musharrafs zum Gerichtsgebäude zu schützen. Entlang der Strecke
       waren zuvor Sprengstoff und Schusswaffen gefunden worden.
       
       Es ist das erste Hochverratsverfahren gegen einen früheren
       Militärmachthaber in Pakistan. Dem 70-Jährigen droht die Todesstrafe. Dem
       Ex-Armeechef wird vorgeworfen, mit der Verhängung des Ausnahmezustands 2007
       die Verfassung außer Kraft gesetzt zu haben. Musharraf weist die Vorwürfe
       als politisch motiviert zurück.
       
       Die Regierung von Premierminister Nawaz Sharif, der von Musharraf 1999
       gestürzt worden war, hatte das Verfahren auf den Weg gebracht. Musharraf
       herrschte bis 2008 und ging dann ins selbsterwählte Exil. Nach seiner
       Rückkehr aus dem Golfemirat Dubai wurde er im April wegen mehrerer
       laufender Verfahren in seiner Villa am Rande Islamabads unter Hausarrest
       gestellt. Dieser wurde im November gegen Kaution aufgehoben. Wegen
       Terrordrohungen war bereits im Dezember die Verlesung der Anklage
       verschoben worden.
       
       2 Jan 2014
       
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