# taz.de -- Völkermord in Ruanda: Erstmals in Frankreich eine Anklage
       
       > Fast zwei Jahrzehnte nachdem in Ruanda Hunderttausende umgebracht wurden,
       > steht jetzt erstmals in Frankreich ein ruandischer Offizier vor Gericht.
       
 (IMG) Bild: Gedenkstätte für Opfer des Genozids in der Nähe von Kigali in Ruanda.
       
       PARIS dpa | Fast 20 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda steht in Frankreich
       seit Dienstag erstmals einer der möglichen Verantwortlichen vor Gericht.
       Einem 54 Jahre alten früheren Offizier der ruandischen Armee werden
       Beihilfe zu Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
       
       Er war 2008 auf der französischen Insel Mayotte festgenommen worden, wo er
       mit falscher Identität lebte. Der Angeklagte bestreitet jede Verantwortung.
       Der Prozess in Paris soll mehrere Wochen dauern.
       
       In vielen Ländern wurden bereits Verantwortliche für den Völkermord
       verurteilt. In [1][Frankfurt am Main läuft derzeit ein Prozess gegen einen
       früheren Bürgermeister aus Ruanda]. Er soll für ein Massaker in einer
       Kirche verantwortlich sein. Die Bundesanwälte haben lebenslange Haft
       gefordert, ein Urteil wird am 18. Februar erwartet.
       
       Im afrikanischen Ruanda waren 1994 Spannungen zwischen den Volksgruppen der
       Hutu und Tutsi zu dem Völkermord eskaliert. Rund 800.000 Menschen – meist
       Tutsi – wurden von Hutu-Milizen ermordet, mehr als eine Viertelmillion
       Frauen wurden vergewaltigt.
       
       Frankreich wird vorgeworfen, die damalige Hutu-Regierung lange Zeit
       unterstützt zu haben, um Einfluss im französischsprachigen Teil Afrikas zu
       sichern
       
       4 Feb 2014
       
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