# taz.de -- Entwicklungshilfe der EU-Staaten: Aus den guten Absichten wird nichts
       
       > Die EU wird das 2005 beschlossene Ziel, bis 2015 wenigstens 0,7 Prozent
       > des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe auszugeben, nicht
       > erreichen.
       
 (IMG) Bild: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller bei einem Besuch in Indien
       
       BRÜSSEL dpa | Die Entwicklungshilfe der 28 EU-Staaten ist auch im
       vergangenen Jahr weit hinter den eigenen Zielen zurückgeblieben. Die
       Absicht, 2015 mindestens 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für
       Entwicklungshilfe auszugeben, wird deutlich verfehlt werden. Dies geht aus
       einem am Montag in Brüssel veröffentlichten Bericht des EU-Ministerrates
       hervor.
       
       Die Entwicklungshilfe der EU-Staaten lag bei 53,6 Milliarden Euro. Sie
       stieg damit von 0,39 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 0,41 Prozent des
       Bruttoinlandsproduktes an. Nur Dänemark, Großbritannien, Luxemburg und
       Schweden erreichten oder übertrafen den 0,7-Prozent-Wert. Die Niederlande
       waren mit 0,67 Prozent immerhin dem Ziel nahe. Mit 0,38 Prozent gehört auch
       Deutschland zu jenen Staaten, die deutlich unter dem Zielwert bleiben.
       Allerdings waren es im Jahr 2012 nur 0,37 Prozent gewesen.
       
       Die EU blieb eindeutig der größte Geber von Entwicklungshilfe weltweit: Die
       Hälfte des Geldes kam aus Europa. Die globale öffentliche Entwicklungshilfe
       betrug im vergangenen Jahr 101,5 Milliarden Euro.
       
       In der EU war das Bild unterschiedlich: 16 Staaten erhöhten die
       Entwicklungshilfe um insgesamt 4,1 Milliarden Euro, während 12 Staaten
       Kürzungen von insgesamt 1,2 Milliarden Euro vornahmen. In einer Erklärung
       vom Montag zeigte sich die Vertreter der 28 Regierungen „ernsthaft besorgt“
       über das Niveau der Entwicklungshilfeausgaben. Sie bekannten sich aber
       erneut zu dem 0,7 Prozent-Ziel.
       
       Wollten die EU-Staaten bis 2015 die Entwicklungshilfe tatsächlich auf 0,7
       Prozent des BIP erhöhen, so müssten sie rund 42 Milliarden Euro mehr
       aufbringen als im vergangenen Jahr. Für Deutschland würde das bedeuten,
       statt bisher 10,6 Milliarden Euro rund 21 Milliarden Euro Entwicklungshilfe
       zu zahlen.
       
       19 May 2014
       
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