# taz.de -- Keine Atom-Förderung im Ausland mehr: Umweltverbände nur halb zufrieden
       
       > Gabriels Ankündigung, künftig keine ausländischen AKWs mehr zu fördern,
       > stößt auf Lob. Doch einigen Umweltverbänden reicht das nicht.
       
 (IMG) Bild: Am Ende erfolgreich: Proteste gegen Atom-Bürgschaften vor dem Kanzleramt im März 2012
       
       BERLIN taz | Die Ankündigung der Bundesregierung, künftig keine Neubauten
       oder Erweiterungen von ausländischen Atomkraftwerken finanziell
       abzusichern, ist von Umweltverbänden begrüßt worden. „Für ein Land, das den
       Atomausstieg beschlossen hat, ist dieser Schritt mehr als überfällig“,
       sagte Reginee Richter von der Organisation Urgewald am Freitag. „Gut, dass
       er nun endlich gemacht wird.“
       
       Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte am Donnerstag
       verkündet, dass Deutschland grundsätzlich keine Exportkreditgarantien mehr
       für kommerzielle Atomkraftwerke im Ausland zu übernehmen. Die Risiken,
       wegen denen Deutschland aus der Atomkraft ausgestiegen sei, bestünden im
       Ausland gleichermaßen, sagte Gabriel. „Deshalb ist es folgerichtig, dass
       wir Kernkraftwerke im Ausland künftig nicht mehr durch Hermesdeckungen
       fördern.“
       
       Mit sogenannten Hermes-Bürgschaften sichert die Regierung Kredite für
       ausländische Bauprojekt ab. Eine geplante Bürgschaft über 1,3 Milliarden
       Euro für den Weiterbau des brasilianischen AKWs Angra 3 war nach Protesten
       bereits zuvor gestoppt worden. Weitere Anträge für die Förderung neuer
       Reaktoren gab es unter anderem aus Indien und Rumänien.
       
       Ganz zufrieden ist die Organisation Urgewald, die seit Jahren gegen die
       umstrittenen Hermes-Bürgschaften protestiert, aber noch nicht. Denn
       weiterhin gefördert werden dürfen Forschungsreaktoren – und Maßnahmen, die
       die Sicherheit bestehender Atomanlagen erhöhen. Solche Gelder könnten auch
       genutzt werden, um Laufzeitverlängerungen für alte AKWs zu ermöglichen,
       warnt Regine Richter.
       
       13 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malte Kreutzfeldt
       
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