# taz.de -- Todesstrafe in den USA: Giftspritze zweimal eingesetzt
       
       > Zwei Männer sind in den USA mit der Giftspritze hingerichtet worden.
       > Diese Form der Tötung war nach dem qualvollen Tod eines Mannes stark in
       > die Kritik geraten.
       
 (IMG) Bild: Gegner der Todesstrafe demonstrieren in St Louis.
       
       WASHINGTON afp | Anderthalb Monate nach dem qualvollen Tod eines Häftlings
       im US-Bundesstaat Oklahoma wegen einer falsch gesetzten Giftspritze sind in
       den USA erstmals wieder zwei Todeskandidaten hingerichtet worden. In
       Jackson im US-Bundesstaat Georgia wurde in der Nacht zum Mittwoch der
       58-jährige verurteilte Mörder Marcus Wellons exekutiert, wie ein Sprecher
       der Strafvollzugsbehörden mitteilte. Eine Stunde später wurde im
       Bundesstaat Missouri der ebenfalls wegen Mordes verurteilte John Winfield
       per Giftinjektion hingerichtet.
       
       Wellons war dafür verurteilt worden, im Jahr 1989 ein 15-jähriges Mädchen
       entführt, vergewaltigt und ermordet zu haben. Der 43 Jahre alte Winfield
       hatte die Todesstrafe dafür erhalten, seine frühere Freundin bei einer
       offenbar durch Eifersucht motivierten Tat in ihrer Wohnung überfallen und
       durch Schüsse schwer verletzt zu haben. Ihre Schwester und eine Freundin
       wurden bei der Tat getötet. Das Oberste Gericht hatte in beiden Fällen kurz
       vor der Vollstreckung der Todesstrafe Einsprüche der Häftlinge
       zurückgewiesen.
       
       Die beiden Todeskandidaten hatten unter Berufung auf die Verfassung, die
       jegliche „grausame und ungewöhnliche Bestrafung“ verbietet, einen Aufschub
       beantragt. In Oklahoma war am 29. April die [1][Hinrichtung eines
       Todeskandidaten abgebrochen] worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion
       gab. Der Mann wand sich 43 Minuten lang im Todeskampf vor Schmerzen, bis er
       schließlich einen tödlichen Herzinfarkt erlitt. Nach der Tragödie waren
       sämtliche Hinrichtungen in den USA gestoppt worden.
       
       Die USA haben Probleme bei der Versorgung mit den für die Giftinjektionen
       verwendeten Mitteln, seitdem die europäischen Zulieferfirmen sich weigern,
       dafür das Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Mehrere der 32
       Bundesstaaten, die in den USA noch die Todesstrafe vollstrecken, benutzen
       seitdem für Hinrichtungen neue Mittel, die teils aber nicht offiziell
       zugelassen und erprobt sind. Im Bundesstaat Florida ist für Mittwochabend
       eine dritte Hinrichtung angesetzt.
       
       18 Jun 2014
       
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