# taz.de -- Keine Regenbogenflagge über BMU: Hendricks zieht die Fahne ein
       
       > Das Kanzleramt hat interveniert, das Umweltministerium hisst die
       > Regenbogenflagge nicht mehr. Die Ministerin hofft, dass die Vorschriften
       > geändert werden.
       
 (IMG) Bild: Nicht Teil des „Beflaggungserlasses“: die Regenbogenflagge.
       
       BERLIN taz | Vor dem Bundesumweltministerium am Potsdamer Platz in Berlin
       wird frühestens im nächsten Jahr um diese Zeit wieder die Regenbogenflagge
       wehen. Die SPD-Politikerin Barbara Hendricks rollt die Fahne vorerst ein.
       Das Kanzleramt, das von CDU-Politiker Peter Altmaier geleitet wird, habe
       „massiv interveniert“, so erfuhr die taz am Mittwoch aus gut informierten
       Kreisen.
       
       Letzte Woche Freitag hatte die erste offen lesbische Bundesministerin das
       Symbol der Homosexuellen-Bewegung gehisst. Die Fahne sollte bis zum
       Berliner Christopher-Street Day an diesem Samstag hängen bleiben. Allein am
       Dienstag, dem Gedenktag für Opfer des Volksaufstandes am 17. Juni 1953,
       sollte sie eingeholt werden. Doch dann blieb sie unten.
       
       Die Flagge, die als Zeichen für Vielfalt und Toleranz gilt, sieht nicht
       jeder gern vor einem Dienstgebäude des Bundes. Das Kanzleramt beruft sich
       wie das Ressort des CDU-Bundesinnenministers Thomas de Maizière auf den
       „Beflaggungserlass" vom März 2005, also aus rot-grünen Regierungszeiten.
       Danach muss das Innenministerium das Hissen anderer Flaggen als der
       Bundesdienstflagge, der Bundesflagge und der Europaflagge, der Flaggen der
       Länder und der Gemeinden genehmigen. Die Flagge bis zum Samstag wehen zu
       lassen – dafür gab es aber keine Erlaubnis.
       
       Hendricks wollte sich dem nicht widersetzen. Ihr Sprecher sagte zur taz:
       „Der Ministerin ist das Anliegen, mit dem Zeigen der Regenbogenfahne für
       mehr Toleranz zu werben, zu wichtig, als zuzulassen, dass es durch einen
       kleinlichen Streit über bürokratische Vorschriften in den Hintergrund
       gedrängt wird.“
       
       Sie setze sich in der Bundesregierung dafür ein, dass das Hissen der Fahne
       vor Dienstgebäuden des Bundes ab dem nächsten Jahr zulässig ist.
       „Vorschriften sind schließlich für Menschen da, nicht umgekehrt“, so der
       Sprecher.
       
       18 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hanna Gersmann
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Bundesumweltministerium
 (DIR) Barbara Hendricks
 (DIR) Peter Altmaier
 (DIR) Kanzleramt
 (DIR) Regenbogenflagge
 (DIR) Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
 (DIR) Atom
 (DIR) WM 2014
 (DIR) Homosexualität
 (DIR) Schwerpunkt LGBTQIA
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Erfinder der Regenbogenflagge gestorben: Der Sichtbar-Macher
       
       Er schuf das Symbol schlechthin für queere Behauptung und Solidarität: die
       Regenbogenflagge. Im Alter von 65 Jahren ist Gilbert Baker nun gestorben.
       
 (DIR) SPD-Ministerien zum CSD: Regenbogenflagge zeigen
       
       Erlaubt ist es nicht. Manuela Schwesig und Barbara Hendricks flaggen zum
       Christopher-Street-Day trotzdem vor ihrem Ministerien.
       
 (DIR) Barbara Hendricks in Gorleben: „Es gibt kein sicheres Endlager“
       
       Die Bundesumweltministerin stößt bei ihrem Antrittsbesuch auf Skepsis:
       Atomkraftgegner fürchten die Festlegung auf den Salzstock im Wendland.
       
 (DIR) WM-Tauglichkeit von Regierungswagen: Schwarz-Rot-Gold am Außenspiegel
       
       Deutschland im WM-Halbfinale und die Regierungsleute zeigen nicht Flagge?
       Familienstaatssekretär Ralf Kleindiek möchte das ändern. Darf er das?
       
 (DIR) Homo-Ehe in Luxemburg: Parlament ist voll dafür
       
       Gleichgeschlechtliche Paare in Luxemburg können bald heiraten und Kinder
       adoptieren. Nur vier von 60 Parlamentariern stimmten dagegen.
       
 (DIR) Regenbogenflagge an Bundesministerium: Von wegen over the rainbow
       
       Das Bundesumweltministerium hisst die Regenbogenflagge. Das
       Innenministerium erfreut sich allerdings nicht daran.