# taz.de -- Eingenähte Hilferufe in Billigmode: Primark will Vorwürfe „prüfen“
       
       > In Hilferufen, die angeblich in Primark-Klamotten gefunden wurden, klagen
       > Arbeiter über Ausbeutung. Die Firma dementiert die Vorwürfe.
       
 (IMG) Bild: „Arbeiten bis zur Erschöpfung“: Primark-Klamotten für den Verkauf arrangiert.
       
       BERLIN taz | „Amazing fashion, Amazing price“ ist die Anzeige
       überschrieben: In Berlin eröffnet am Donnerstag die zweite Filliale der
       irischen Modefirma Primark. Nicht erfreut dürfte Primark deshalb über die
       schlechte Presse sein, die es derzeit hat: In der vergangenen Woche waren
       eingenähte Zettel in Kleidungsstücken entdeckt worden, die Hilferufe
       enthalten. Beispielsweise sei ein Etikett zusammen mit der Waschanleitung
       eingenäht worden, das die Aufschrift trägt: „gezwungen, bis zur Erschöpfung
       zu arbeiten“.
       
       Gefunden wurden die Einnäher in Kleidungsstücken, die eine Kundin bereits
       im vergangenen Jahr in der Primark-Filiale im walisischen Swansea gekauft
       hatte. Primark sah sich gezwungen, zu reagieren. „Unsere Ermittlungen haben
       ergeben, dass die aufgetauchten Etiketten mit großer Wahrscheinlichkeit
       eine Fälschung sind“, erklärte Primark. Das eine Kleidungsstück sei in
       Rumänien, das andere in Indien hergestellt worden. Primark wolle die
       Vorwürfe weiter „prüfen“.
       
       Primark gehört zu jenen Unternehmen, die ihre Ware in der Fabrik Rana Plaza
       in Bangladesch produzierten, bei deren Einsturz vor einem Jahr mehr als
       1.100 Menschen – überwiegend Näherinnen – ihr Leben verloren. Bluse für 10
       Euro, Damentop für 4 Euro, Sandalen für 8: Primark hat im vergangenen
       Geschäftsjahr 5,3 Milliarden Euro umgesetzt.
       
       Insgesamt unterhält Primark 276 Fillialen in Europa. Die Filiale am
       Berliner Alexanderplatz, die am Donnerstag eröffnet werden soll, ist die
       13. in Deutschland. AktivistInnen der „Kampagne für Saubere Kleidung“ haben
       Proteste angekündigt. Sprecher Berndt Hinzmann: „Diese Kleidung ist einfach
       untragbar, und das müssen die Leute wissen.“
       
       29 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nick Reimer
       
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