# taz.de -- Initiator Kai Ammer über Osterstraßen-Pläne: „Das Auto zurückdrängen“
       
       > Das Bezirksamt Eimsbüttel will die Osterstraße aufhübschen und sammelt
       > dafür Ideen. Kai Ammer hat eine Initiative für eine autofreie Straße
       > gestartet.
       
 (IMG) Bild: Immer alles am Auto ausgelegt: Osterstraße Ecke Heußweg im Ist-Zustand
       
       taz: Herr Ammer, was haben Sie eigentlich gegen Autos? 
       
       Kai Ammer: Mir geht es prinzipiell um ein Umdenken. Egal, wo in Hamburg
       gebaut wird, immer wird alles am Auto ausgelegt. Es ist zwar gut, wenn
       jetzt auch Fahrradwege auf die Straße gemalt werden, das ändert aber nicht
       viel.
       
       Haben Sie deshalb eine Initiative für eine autofreie Osterstraße gestartet? 
       
       In diesem Stadtteil, in dem fast 60.000 Menschen wohnen, gibt es zwar ein
       paar kleine Parks, aber nirgendwo im Straßenraum wirklich Platz für die
       Bewohner. 16.000 Autos heizen jeden Tag durch das Quartier. Mein Anliegen
       ist, dass man den Autoverkehr zurückdrängt. Es geht aber noch um viel mehr
       als um eine Fußgängerzone: um Klimaschutz und die Bereitschaft, wieder
       politisch zu steuern.
       
       Fahren Sie selbst Auto? 
       
       Selten. Wegen meiner Behinderung habe ich eine HVV-Jahreskarte und ich
       fahre viel mit dem Fahrrad. Man muss wieder lernen, dass das Auto nicht
       überall in der Stadt etwas zu suchen hat.
       
       Sie beklagen, dass der heutige Zustand der Osterstraße katastrophal sei,
       Fuß- und Fahrradwege seien zu eng. Was müsste sich ändern? 
       
       Ich würde die Osterstraße vom Heußweg bis kurz vor die Methfesselstrasse in
       eine autofreie Zone umwandeln. Von der U-Bahn bis zur Schwenkestraße würde
       ich das so wie in der Mönckebergstraße gestalten, dort dürfen Busse und
       Taxen fahren. Zwischen Schopstraße und Methfesselstraße könnten Parkplätze
       entstehen. Außerdem sollte ein vernünftiger Radweg die gesamte Osterstraße
       durchlaufen
       
       Wie will der Bezirk bei der Umgestaltung vorgehen? 
       
       Offiziell heißt es, dass der Prozess mit einem weißen Papier beginnt.
       Deswegen hat die Bürgerbeteiligung nun begonnen. Auf der nächsten
       Versammlung, am 3. Juli, wird es spannend, was sie da aus dem Hut zaubern.
       
       Wer macht bei Ihrer Initiative mit? 
       
       Das ist eine One-Man-Show. Ich habe gedacht, dass mehr Leute aktiv auf mich
       zukommen würden. Es gibt viele, die sagen, dass es toll ist, dass das
       jemand macht.
       
       Ihre Petition haben knapp 400 Leute unterzeichnet. Sind die
       Verkehrsprobleme für die Leuten nicht wichtig genug? 
       
       Viele Anwohner, aber auch der Einzelhandel hat ein Problem mit Parkplätzen.
       Außerdem gibt es viele Fahrradunfälle, die Osterstraße ist da ein
       Schwerpunkt. Das Fahrradforum Eimsbüttel hat dazu Erhebungen gemacht: Da
       muss etwas passieren.
       
       Unterstützen denn wenigstens die Grünen Ihren Plan? 
       
       Die Grünen haben mir gesagt, dass sie die Idee im Grunde sympathisch
       finden. Sie hätten das ja auch einmal angeregt, dafür aber nie Mehrheiten
       gehabt. Jetzt wollen sie am Fahrradrouten-Konzept festhalten, weil das
       angeblich ganz gut ankommt. Ich finde es aber schon erstaunlich, dass da
       nicht mehr kommt. Aber es ist ja auch die Frage, wer die Grünen wählt. Hier
       in Eimsbüttel haben sie 35 Prozent abgeräumt.
       
       Weitere Infos zur Initiative [1][gibt es hier].
       
       29 Jun 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.osterstrasseautofrei.wordpress.com
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lena Kaiser
       
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