# taz.de -- Fusion von Rüstungsfirmen: Panzer made in Europe
       
       > Durch die Fusion von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter entsteht ein
       > Großhersteller für Panzer. Dessen Zukunft liegt in Schwellenländern.
       
 (IMG) Bild: Bald in Koopoeration mit Krauss-Maffei Wegmann hergestellt: französische Leclerc-Panzer von Nexter.
       
       HAMBURG taz | Der deutsche Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann und die
       französische Nexter Systems wollen fusionieren. Eine entsprechende
       Grundsatzerklärung unterzeichneten die Eigentümer am Dienstagabend in
       Paris. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Wehrtechnikkonzern mit
       annähernd 2 Milliarden Euro Jahresumsatz, einem Auftragsbestand von rund
       6,5 Milliarden Euro und über 6.000 Mitarbeitern.
       
       Krauss-Maffei Wegmann (KMW) sieht sich selbst als Europas Marktführer für
       „hochgeschützte“ Rad- und Kettenfahrzeuge. Mit dem Kampfpanzer Leopard oder
       dem Mannschaftstransporter Boxer operieren Streitkräfte in 30 Ländern.
       Nexter baut Mehrzweckfahrzeuge, Waffensysteme und sogenannte intelligente
       Munition.
       
       Bislang machten sich beide Konzerne eher Konkurrenz: Erst 2013 setzte sich
       KMW im Kampf um einen milliardenschweren Panzer-Auftrag aus Katar durch.
       Jetzt sprechen Staatskonzern Nexter und KMW von einer „Konsolidierung der
       wehrtechnischen Industrie Europas“.
       
       Angesichts schrumpfender Wehretats steht die Branche seit Jahren unter dem
       Druck, sich auf dem Weltmarkt gegen Großkonzerne aus Großbritannien und den
       USA zu behaupten. Laut einer neuen Studie der Unternehmensberatung Deloitte
       werden die weltweiten Rüstungsausgaben weiter steigen – aber fast nur in
       Schwellenländern. Danach werden schon 2015 China und Russland mehr ausgeben
       als die komplette Europäische Union.
       
       Jürgen Grässlin, Sprecher der Kampagne „Aktion Aufschrei –Stoppt den
       Waffenhandel“, spricht von einem Versuch, die deutschen
       Exportbeschränkungen zu umgehen: „Angesichts des gewachsenen Widerstands
       gegen Waffenhandel in Deutschland will KMW offensichtlich Rüstungstransfers
       zukünftig verstärkt über Frankreich abwickeln“, sagte er der taz. Die
       Bundesregierung müsse den Zusammenschluss untersagen, ansonsten mache sich
       Kanzlerin Angela Merkel (CDU) „mitschuldig an den Opfern kommender Panzer-
       und Kanonenexporte“.
       
       Die KMW-Nexter-Holding soll im Frühjahr 2015 starten. Ähnlich wie beim
       europäischen Flugzeugbauer Airbus könnten weitere Rüstungskonzerne
       andocken.
       
       2 Jul 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hermannus Pfeiffer
       
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