# taz.de -- Angebliches Geständnis zu Crystal Meth: SPDler widerspricht Zeitungsbericht
       
       > Eine Zeitung berichtet, aus dem Umfeld von Michael Hartmann hätte jemand
       > dessen Konsum von Crystal Meth eingeräumt. Der Abgeordnete dementiert
       > das.
       
 (IMG) Bild: Nimmt Stellung zu den Drogenvorwürfen: Michael Hartmann.
       
       MAINZ/BERLIN dpa/afp | Der unter Drogenverdacht stehende
       SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann hat laut einem Zeitungsbericht
       den Erwerb und Konsum einer „sehr geringen Menge“ des Rauschgifts Crystal
       Meth einräumen lassen. Dies schreibt die Mainzer Allgemeine Zeitung unter
       Berufung auf Hartmanns engstes Umfeld. Eine Vertrauensperson des
       SPD-Politikers habe dem Blatt am Montag gesagt, man gehe davon aus, dass
       Hartmann „einmal einen Bruchteil der Menge, die derzeit in Rede steht,
       konsumiert, dann aber die Finger davon gelassen“ habe.
       
       Doch im Südwestrundfunk (SWR) wies Hartmann nach Bekanntwerden des
       Zeitungsberichts am Montagabend darauf hin, sich nicht persönlich zu
       Einzelheiten der Vorwürfe geäußert zu haben. „Ich habe mich nirgendwo
       erklärt.“ Laut SWR sagte Hartmann, er werde sich nur bei der
       Staatsanwaltschaft zu der Angelegenheit äußern. Ähnliches sagte er dem
       Nachrichtenportal Spiegel Online.
       
       Der zuständige Redakteur der Mainzer Allgemeine Zeitung, Reinhard
       Breidenbach, sagte Spiegel Online, sie hätten mit einer „engen Vertrauten“
       des Abgeordneten gesprochen. Sie hätten auch keinen gegenteiligen Anschein
       erweckt, sagte Breidenbach. Sollte dieser Eindruck dennoch entstanden sein,
       bedauere er dies.
       
       Laut Allgemeine Zeitung ließ Hartmann auch Spekulationen entgegentreten, er
       habe den Stoff womöglich nicht zum Eigenkonsum erworben. Der Politiker
       hatte vorige Woche wegen des Drogenverdachts sein Amt als innenpolitischer
       Sprecher der SPD-Fraktion niedergelegt. Bei einer Durchsuchung seiner
       Berliner Wohnung fand die Polizei aber keine Drogen. Sein Anwalt teilte
       vergangene Woche mit, dass es bei den Vorwürfen um geringe Mengen zum
       Eigenverbrauch gehe.
       
       ## Drei Gramm oder weniger
       
       Im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen war zunächst von
       insgesamt drei Gramm Crystal Meth die Rede. Laut Anklagebehörde geht es
       tatsächlich aber um deutlich weniger, wie die Zeitung schreibt.
       
       Eine mutmaßliche 43 Jahre alte Dealerin äußerte sich am Montag in einem
       Berliner Prozess nicht dazu, wer ihre Abnehmer waren. In der Anklage wird
       ein Michael Hartmann genannt, der am 6. Oktober 2013 ein Gramm Crystal Meth
       gekauft haben soll. Ob es sich um den Politiker handelt, ist unklar.
       
       Die SPD-Spitze hält professionelle Hilfe für notwendig. „Ich gehe davon
       aus, dass er eine Betreuung braucht und diese auch bekommen wird“, sagte
       Generalsekretärin Yasmin Fahimi nach einer Beratung des Parteipräsidiums.
       Es sei aber noch nicht „vollständig ermittelt“, ob Hartmann als Abhängiger
       betroffen sei.
       
       7 Jul 2014
       
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