# taz.de -- Rekordtemperaturen im Sommer: Die Hitze wird bleiben
       
       > Die Monate Juni und Mai in diesem Jahr waren global so warm wie noch nie.
       > Dank Klimawandel sollen die Temperaturen künftig weiter steigen.
       
 (IMG) Bild: Gibt es jetzt jedes Jahr wärmere Sommer?
       
       BERLIN taz | Jetzt haben wir es wieder einmal schwarz auf weiß: Die Erde
       erhitzt sich. Laut der US-amerikanischen Wetterbehörde (NOAA) wurden in
       diesem Jahr auf allen Kontinenten Temperaturen in Rekordhöhen gemessen
       werden. Im Juni lag die Durchschnittstemperatur weltweit bei 16,2 Grad
       Celsius. Das ist der Behörde zufolge ein 0,7-prozentiger Temperaturanstieg
       im Vergleich zu den Durchschnittstemperaturen im 20. Jahrhundert.
       
       Der Juni ist damit der zweite Monat in Folge, der zu den heißesten seit
       Beginn der globalen Wetteraufzeichnungen gehört. Bereits im Mai wurden
       beispiellose Hitzerekorde weltweit gemeldet. Derek Arndt, Leiter der
       Klimaüberwachung des US-Wetterdienstes, erklärt die globale Erwärmung mit
       ungewöhnlich heißen Ozeanen, vor allem der Pazifik und der Indische Ozean
       seien zu warm.
       
       „Die Temperaturen werden auch in Zukunft weiter steigen“, sagt Georg
       Feulner vom Potsdam-Institut für Klimaforschung zur taz. Zwar gebe es immer
       natürliche Schwankungen, die entweder kurzzeitig abkühlend oder erwärmend
       auf das Klima wirken. Man denke hier zum Beispiel an Vulkanausbrüche, die
       Sonneneinstrahlung und an das Wetterphänomen El Niño.
       
       Der globale Trend bleibe jedoch derselbe. Vor allem, wenn „wir“, wie der
       Klimaforscher betont, „bei den derzeitigen hohen Treibhausausstößen bleiben
       – davon ist nämlich die globale Erderwärmung stark abhängig.“ Nach
       aktuellen Projektionen des Weltklimarats kann man von einem weltweiten Plus
       von 4 Grad bis zum Jahr 2100 ausgehen, so Feulner.
       
       ## El Niño kommt im Winter
       
       Trifft eine Analyse des Deutschen Wetterdienstes zu, werden die globalen
       Temperaturen auch noch dieses Jahr weiter steigen. Und zwar als Folge des
       El-Niño-Phänomäns, das laut den Meteorologen mit großer Wahrscheinlichkeit
       im Winter dieses Jahres eintrifft. Mit El Niño bezeichnen Wissenschaftler
       ein großflächiges Wetterereignis im tropischen Pazifik, das die Passatwinde
       in der Region abschwächt und einen Rücklauf des warmen Oberflächenwassers
       in den Osten des Pazifiks zur Folge hat. Dadurch gibt es in Ländern wie
       Indonesien weniger Regen, während Peru, Ecuador und Chile von
       unwetterartige Regenfällen heimgesucht werden.
       
       Für Fischer vor den Küsten von Südamerika haben solche Wetteranomalien
       oftmals fatale Folgen. Durch das warme Wasser „fehlen die Lebensbedingungen
       für das Plankton und damit für die Fische mit deutlich negativen
       Auswirkungen für die Fischerei,“ schreibt der Deutsche Wetterdienst in
       einer aktuellen Studie.
       
       Komme El Niño, bestätigt Feulner, „können wir von einem noch stärkeren
       Anstieg der Mitteltemperaturen in diesen Regionen ausgehen“. Auf das Wetter
       in Europa habe ein solches Wettereignis aber „fast keine Auswirkungen“, so
       Feulner.
       
       Und der Sommer bei uns? In Deutschland bleibt das Wetter vorerst
       zweigeteilt: Während im Norden und Osten Hitze herrscht, ziehen im Süden
       schon wieder Unwetter auf. Mittelfristig wird es etwas frischer, aber es
       bleibt sommerlich.
       
       22 Jul 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Laura Flierl
       
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