# taz.de -- Abhöraffäre in den USA: CIA entschuldigt sich beim Senat
       
       > Die CIA überwachte die Computer von Mitgliedern des Senatsausschusses,
       > der den Geheimdienst kontrolliert. Republikaner wie Demokraten fordern
       > Konsequenzen.
       
 (IMG) Bild: Sind so große Hände, wollen alles haben – CIA-Direktor John Brennan.
       
       WASHINGTON dpa | Der US-Geheimdienst CIA hat sich für einen Spähangriff auf
       Computer des Geheimdienstausschusses des Senats entschuldigt. CIA-Direktor
       John Brennan habe zwei Mitglieder des Senatsausschusses persönlich um
       Verzeihung gebeten, berichteten die New York Times und andere US-Medien am
       Donnerstag.
       
       Agenten sollen zuvor Untersuchungen des Ausschusses zu umstrittenen
       Verhörmethoden der CIA behindert haben, darunter auch die Folterung
       mutmaßlicher Terroristen. Brennan kündigte eine interne Untersuchung des
       „unangemessenen“ Verhaltens beteiligter CIA-Mitarbeiter an.
       
       Die Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Dianne Feinstein, hatte der
       CIA bereits in März vorgeworfen, die Untersuchungen zu behindern. Der
       Geheimdienst habe in den Computern auch Dokumente entfernt, die
       CIA-Programme aus der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush
       betrafen. Ein Regierungsvertreter sagte der New York Times,
       Geheimdienstmitarbeiter hätten sich eine fingierte Online-Identität
       geschaffen, um mehr als einmal Zugang zu von Ausschussmitgliedern genutzten
       Computern zu erhalten.
       
       Die Computer wurden zur Erstellung eines noch geheimen Ausschussberichts
       über die Aktivitäten des Geheimdiensts während der Amtszeit des ehemaligen
       US-Präsidenten George W. Bush im Kampf gegen den internationalen
       Terrorismus genutzt. Der Bericht soll zu dem Schluss gekommen sein, dass
       umstrittene Verhörmethoden wie etwa „Waterboarding“ (simuliertes Ertränken)
       kaum brauchbare Ergebnisse brachten. CIA-Vertreter sollen dies dem Kongress
       und dem Weißen Haus lange vorenthalten haben.
       
       Brennan hatte Berichte über eine mögliche Spähaktion im März noch
       bestritten und den Senatoren vorgeworfen, sie verbreiteten „unberechtigte
       Vorwürfe“. Sowohl Demokraten als auch Republikaner riefen zu strikten
       Disziplinarmaßnahmen gegen die betroffenen CIA-Mitarbeiter auf. Saxby
       Chambliss, ranghoher Republikaner im Senatsausschuss, sprach von
       ernsthaften Vergehen. Der demokratische Senator Mark Udall sprach von
       illegalem Verhalten und fehlender Führungsqualität beim Geheimdienst und
       forderte den Rücktritt Brennans.
       
       1 Aug 2014
       
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