# taz.de -- NOlympia-Bündnis in Berlin: Olympiagegner bilden ein Team
       
       > Linke Gruppen schließen sich zu NOlympia-Bündnis zusammen, um eine
       > Bewerbung für 2024 oder 2028 zu verhindern. Nicht dabei: die Grünen.
       
 (IMG) Bild: Protest gegen Olympische Spiele hat in Berlin Tradition: Hier 2008 gegen die Pekinger Spiele.
       
       Der Wettkampf mit dem Senat beginnt: Am Donnerstagabend haben sich mehrere
       linke, soziale und ökologische Gruppen zum Bündnis NOlympia
       zusammengeschlossen. Sie wollen die von Rot-Schwarz geplante Bewerbung für
       Olympische und Paralympische Sommerspiele 2024 oder 2028 verhindern, weil
       sie sie für Geldverschwendung halten. „Viele Menschen in Berlin denken,
       dass die Politik falsche Prioritäten setzt, was öffentliche Gelder angeht“,
       sagte Judith Demba, Geschäftsführerin des Landesverbands der Naturfreunde,
       der taz. Die Naturfreunde und die Grüne Liga hatten das Gründungstreffen
       organisiert.
       
       Seit eineinhalb Monaten bereitet der Senat die Bewerbung vor. Bis Ende
       August muss er dafür einen Fragebogen des Deutschen Olympischen Sportbunds
       (DOSB) beantworten. Die 13 Punkte beziehen sich unter anderem auf die
       Gründe für eine Bewerbung, das Standortkonzept für Wettkampf- und
       Trainingsstätten sowie das olympische Dorf, die Investitionskosten und die
       Akzeptanz in der Bevölkerung. Letztere versucht der Senat derzeit durch
       eine tendenziöse Onlineumfrage zu erforschen (taz vom 29. Juli). Auch
       Hamburg prüft eine Bewerbung.
       
       Das NOlympia-Bündnis hält es für generell falsch, dass sich Berlin um ein
       teures Prestigeprojekt wie Olympia bemüht. Für die dafür nötigen
       Investitionen gebe es bessere Verwendung: „Berlin braucht sozialen
       Wohnungsbau, kein olympisches Dorf“, so die Gründungsmitteilung. Die Stadt
       solle sich um die „Entwicklung des Sports in seiner Vielfalt“ kümmern,
       statt sich einseitig auf den Leistungssport zu konzentrieren. Bereits Mitte
       August will das Bündnis mit einer Aktion in die Öffentlichkeit treten,
       kündigte Judith Demba an. Worum es sich dabei handelt, wollte sie nicht
       verraten.
       
       Neben den Naturfreunden und der Grünen Liga gehören der Naturschutzbund,
       die Lateinamerika Nachrichten und die Abgeordnetenhausfraktion der
       Linkspartei zu dem Bündnis. Demba rechnet damit, dass es noch mehr werden:
       Wegen der Sommerferien hätten viele Eingeladene nicht zu dem Treffen kommen
       können, berichtet sie.
       
       Bereits in den 1990er Jahren hatte sich Berlin um Olympische Spiele
       beworben, damals für das Jahr 2000. Dass dies scheiterte, lag vor allem an
       der breit aufgestellte Gegenbewegung. Ihr Name: ebenfalls NOlympia. Die
       Grünen waren auch dabei. Diesmal sei die Fraktion jedoch „nicht auf dem
       Kurs dahin“, sagte Fraktionschefin Antje Kapek der taz. Zwar ist sie „nicht
       glücklich“ über das Vorgehen des Senats bei der Vorbereitung der Bewerbung:
       Das Parlament wurde übergangen, die Bürger werden nicht einbezogen. Aber
       Berlin sei eine Stadt, die alternative Spiele veranstalten könne. Deshalb
       wollen sich die Grünen nicht „pauschal und populistisch“ auf eine Seite
       schlagen, sondern „diesen Diskussionsprozess führen“, so Kapek.
       
       Und zwar bis zum 6. Dezember. Dann entscheidet der DOSB, ob sich eine
       deutsche Stadt bewerben wird und ob es Berlin oder Hamburg sein wird. Das
       NOlympia-Bündnis dagegen will sicherstellen, so Judith Demba, dass sich
       Olympia „bis zum 6. Dezember für Berlin erledigt hat“.
       
       1 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
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