# taz.de -- Kommentar Grenzen des Gazastreifens: Kein Bedarf an EU-Grenzbeamten
       
       > Für die Überwindung der Gazablockade braucht es effektive
       > Grenzkontrollen. In Rafah ist das die Aufgabe Ägyptens und nicht
       > westlicher Soldaten.
       
 (IMG) Bild: Ägyptische Soldaten an der Grenze zum Gazastreifen in Rafah
       
       Die ägyptische Regierung macht es sich leicht. Sie sei nur Schutzherr der
       Verhandlungen und nicht Konfliktpartei. Präsident Abdel Fattah al-Sisi
       schiebt jedes Zutun an der Gazablockade von sich. Tatsächlich führt aber
       einer von nur zwei Übergängen für den Personenverkehr aus dem Gazastreifen
       direkt in sein Land. Und um ins Ausland zu reisen, ist die südliche Grenze
       in Rafah für die Palästinenser praktischer als der Umweg via Israel.
       
       Offenbar aus Berlin kommt die Idee, doch wieder europäische Grenzpolizisten
       als Beobachter nach Rafah zu schicken. Zeitgleich würde die Kontrolle auf
       palästinensischer Seite den Fatah-nahen „Force 17“-Truppen übertragen
       werden, die schon in der Vergangenheit dafür zuständig waren. Das Ziel ist,
       die Grenze durchlässiger zu machen und gleichzeitig einen Waffenschmuggel
       nach Gaza zu verhindern.
       
       Vor dem Machtwechsel 2007 im Gazastreifen war ein Beobachtungsteam
       europäischer Grenzpolizisten im Einsatz, das sich mit Beginn der
       innerpalästinensischen Kämpfe indes eiligst aus dem Staub machte.
       
       Israel hat mit internationalen Truppen keine guten Erfahrungen. Die nach
       dem Libanonkrieg 2007 eingesetzten Blauhelme, die eine Aufrüstung der
       schiitischen Hisbollah verhindern sollten, scheiterten an ihrer Aufgabe.
       Und auf den Golanhöhen packten UN-Truppen scheunigst ihre Koffer, als es
       ihnen mit dem syrischen Bürgerkrieg zu heiß dort wurde.
       
       Die EU-Grenzer können nach Rafah kommen, sie könnten aber genauso gut zu
       Hause bleiben. Der Übergang in der geteilten Stadt Rafah, die zur Hälfte im
       Gazastreifen liegt und zur anderen auf ägyptischem Land, ist ausschließlich
       Angelegenheit Ägyptens. Es ist sowohl verantwortlich, dass keine Waffen
       über die Grenze geschafft werden, als auch am besten zur Überwachung des
       Übergangs in der Lage.
       
       10 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Knaul
       
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