# taz.de -- Gaza-Verhandlungen in Kairo: Ägypten schlägt Pufferzone vor
       
       > Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und Hamas bleiben weiterhin
       > ohne Ergebnis. Großbritannien erwägt, Exportlizenzen für Waffen an Israel
       > auszusetzen.
       
 (IMG) Bild: Gebet in der zerstörten Farouk-Moschee in Gaza.
       
       KAIRO ap | Im Ringen um eine dauerhafte Lösung im Gaza-Konflikt hat Ägypten
       einen neuen Vorschlag unterbreitet. Das teilten Unterhändler der
       palästinensischen Delegation am frühen Mittwochmorgen nach über zehn
       Stunden langen Verhandlungen in Kairo mit. Der ägyptische Plan sehe
       zunächst eine Teillockerung der israelischen Blockade des Gazastreifens und
       die Lieferung von Hilfsgütern in das Gebiet vor.
       
       Gemäß des Vorschlags müsste Israel die Luftangriffe auf radikale
       Palästinenser zudem einstellen, eine 500 Meter lange Pufferzone nahe der
       Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen würde allmählich reduziert,
       sagte ein palästinensischer Unterhändler.
       
       Ob beide Seiten jedoch darauf eingehen, war zunächst ungewiss. Eine
       Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche scheiterte vor allem daran, dass
       die Hamas eine komplette Aufhebung der Gaza-Blockade fordert. Israel
       beharrt hingegen auf eine Entwaffnung der Hamas. Als es keine Annäherung
       gab, wurde eine dreitägige Waffenruhe kurz vor Ablauf am Freitag gebrochen.
       
       Am Montag trat eine neue Feuerpause in Kraft, die bislang hielt, aber am
       (heutigen) Mittwoch um Mitternacht ausläuft. Der israelische
       Verteidigungsminister Mosche Jaalon warnte vor einem Wiederaufflammen der
       Kämpfe, sobald die Waffenruhe ende. „Wir müssen zu jeder Zeit wachsam und
       bereit sein“, erklärte er. Im Laufe des Mittwochs sollen die indirekten
       Gespräche unter ägyptischer Vermittlung in Kairo fortgesetzt werden.
       
       ## Briten überdenken Waffenexporte
       
       Die britische Regierung hat sich vor dem Hintergrund des Gaza-Konfliktes
       zunächst gegen den Stopp von Waffenexporten an Israel ausgesprochen. Sollte
       es nicht zu einem neuen Ausbruch von Gewalt kommen, werden die Lizenzen für
       Waffenexporte aufrechterhalten, teilte die Regierung am Dienstag in London
       mit. Derzeit existierten zwölf Lizenzen für Lieferungen von
       Waffen-Komponenten, die auch im Gaza-Konflikt genutzt werden können. Sollte
       der derzeitige Waffenstillstand nicht halten, würden diese Lizenzen
       ausgesetzt, sagte Wirtschaftsminister Vince Cable.
       
       In dem mehr als einen Monat andauernden Gazakrieg wurden bislang nach
       palästinensischen und UN-Angaben mehr als 1900 Palästinenser getötet,
       darunter hauptsächlich Zivilisten. Auf israelischer Seite kamen offiziellen
       Angaben zufolge bisher 67 Menschen ums Leben, darunter 64 Soldaten.
       
       13 Aug 2014
       
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