# taz.de -- Die Kosten der digitalen Agenda: Teurer Breitbandausbau
       
       > Die Telekom fordert 25 Milliarden für den bundesweiten Ausbau des
       > schnellen Internets. Der Konzern bekommt dafür Unterstützung von einem
       > SPD-Obmann.
       
 (IMG) Bild: Glasfaserkabel: Den Netzausbau will die Telekom vorerst allein stemmen, weitere Wettbewerber haben sich bislang nicht gefunden
       
       BERLIN taz | Der Ausbau soll kommen, so die frohe Botschaft von SPD und
       Telekom, aber er könnte teuer werden. Bis 2018 soll nämlich nach Plänen der
       Bundesregierung das Breitbandnetz für ein schnelleres Internet stehen;
       gesprochen wird von 50 Megabit pro Sekunde für das gesamte Land, nicht nur
       für Ballungsgebiete.
       
       Die Deutsche Telekom hat jetzt dafür eine erste Rechnung präsentiert. So
       seien nach Angaben von Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme allein
       zehn Milliarden Euro Unterstützung vom Bund für den Ausbau nötig. Damit
       wären allerdings erst 90 Prozent der Bevölkerung mit
       DSL-Anschlussmöglichkeiten versorgt. „Für die letzten 10 Prozent brauchen
       wir weitere 15 Milliarden Euro“, so van Damme im [1][Nachrichtenmagazin
       Focus].
       
       Den Netzausbau will die Telekom vorerst allein stemmen, weitere
       Wettbewerber haben sich bislang nicht gefunden. Zu diesem Zweck möchte die
       Telekom weiter die Marktlage sondieren und gegebenenfalls kleinere
       Kabelanbieter wie Telecolumbus oder Primacom schlucken. „Wir schauen uns
       den TV-Kabel-Markt genau an und halten uns Kaufoptionen offen. Aber es muss
       passen“, so der Telekom-Chef im Fußballmanager-Deutsch.
       
       Moralische Unterstützung erfährt der Fast-Monopolist dabei von der SPD.
       Insbesondere der „Obmann der SPD-Bundestagsfraktion im Parlamentsausschuss
       Digitale Agenda“, so die offizielle Bezeichnung, Lars Klingbeil, forderte
       vom Bundesverkehrsministerium mehr Engagement.
       
       Er kritisierte Minister Dobrindts Pläne, die Finanzierung des Ausbaus
       hauptsächlich über den Verkauf von Mobilfunklizenzen zu finanzieren. „Ich
       würde mir wünschen, dass sich Herr Dobrindt für weitere öffentliche Mittel
       einsetzt“, so Klingbeil gegenüber der [2][Berliner Zeitung.] 
       
       Die geplante Offensive des Ministers trägt wiederum eine illustre
       Bezeichnung, nämlich „Digitale Dividende II“. Frei werdende
       Rundfunkfrequenzen werden versteigert, der Erlös geht unmittelbar in den
       Breitbandausbau, so jedenfalls der Plan. Klingbeil schätzt, dass dabei
       höchstens eine Summe von zwei Milliarden Euro zusammenkommt. Natürlich zu
       wenig für den Breitbandausbau. Laut Rechnung des SPD-Obmanns werde dieser
       mit rund vier Milliarden Euro zu Buche schlagen, „es klafft also eine Lücke
       von minimal zwei Milliarden Euro“, so Klingbeil.
       
       Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) wird am Mittwoch an der
       Seite von Wirtschaftsminister Gabriel und Innenminister de Maizière das
       ambitionierte Programm der Bundesregierung vorstellen. Zielvorgabe: Europas
       Nummer 1 beim digitalen Wachstum zu werden. (mit dpa und reuters)
       
       18 Aug 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.focus.de/finanzen/boerse/komplett-versorgung-wird-teuer-telekom-chef-dsl-ausbau-kostet-25-milliarden-euro_id_4065347.html
 (DIR) [2] http://www.berliner-zeitung.de/politik/schnelleres-internet-auf-dem-land-spd-will-mehr-geld-fuer-breitbandkabel,10808018,28136550.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Rene Hamann
       
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