# taz.de -- Kommentar Krieg in Gaza: Kampf für nicht erreichbare Ziele
       
       > Eine Waffenruhe wird die Lage in Gaza nicht mit einem Mal ändern. Die
       > Fortsetzung des Kampfes für unerreichbare Ziele aber erst recht nicht.
       
 (IMG) Bild: Nach israelischem Bombardement: Trümmerfeld am Sonntag in Gaza-Stadt
       
       Der israelische Ministerpräsident Netanjahu warnte, dass die „Operation in
       Gaza“ fortgesetzt werde, „bis ihr Ziel erreicht“ sei. Netanjahu ließ offen,
       was das selbst gesteckte Ziel dieser Angriffe ist.
       
       Zunächst hatte man gegen palästinensische Raketenangriffe vorgehen, dann
       die Tunnel von Gaza nach Israel zerstören wollen. Inzwischen macht man
       gezielt Jagd auf führende Köpfe der „Hamas“, behauptet aber: Solange aus
       Gaza geschossen werde, schieße man zurück. Vergessen scheint, dass man vor
       kurzem noch in Kairo von einer dauerhaften Waffenruhe sprach.
       
       Auch „Hamas“ scheint zu verdrängen: Waffenruhe könne es erst geben, wenn
       Israel die Blockade des Gazastreifens aufhebe – eine Hauptforderung der
       Islamisten-Organisation. Wie die israelische Regierung bildet „Hamas“ sich
       ein, diesen Krieg gewinnen zu können. Gleichzeitig wird deutlich, dass sie
       sich der Rückendeckung durch die eigene Bevölkerung nicht mehr so sicher
       ist. Die öffentliche Exekution vermeintlicher Kollaborateure in den
       vergangenen Tagen sollte wohl ein Zeichen sein, dass Folgsamkeit besser
       durch massiven Druck erzwungen wird als durch die Überzeugungskraft.
       Angesichts der mehr als 2.000 überwiegend zivilen Todesopfer nicht gerade
       überraschend.
       
       Auch können Raketenangriffe aus dem Libanon und Syrien auf Israel an diesem
       Wochenende nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Hamas“ in der arabischen
       Welt weitgehend isoliert ist. Es dürfte sich um Einzeltäter gehandelt
       haben, und die Palästinenser sollten sich deswegen keine falschen
       Hoffnungen machen. Aber auch Israel sollte erkennen, dass solche Angriffe
       Symptom sind für eine Stimmung, die nicht zugunsten Israels ist. Eine
       Waffenruhe in Gaza wird das nicht mit einem Schlag ändern, die Fortsetzung
       des Kampfes mit unerreichbaren Zielen aber erst recht nicht.
       
       25 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Peter Philipp
       
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