# taz.de -- Ebola-Epidemie in Afrika: Erkrankungen auch im Kongo
       
       > Die neuen Ebola-Fälle sind offenbar unabhängig vom Ausbruch in
       > Westafrika. Japan bietet an, ein noch nicht genehmigtes Ebola-Medikament
       > zur Verfügung zu stellen.
       
 (IMG) Bild: Anstellen zum Seuchen-Check: Soldaten testen Bewohner von Liberias Hauptstadt Monrovia auf Ebola.
       
       KIGALI/ABIDJAN/TOKIO dpa | Nach vier westafrikanischen Staaten gab am
       Sonntag auch die im Zentrum des Kontinents gelegene Demokratische Republik
       Kongo erste Erkrankungen bekannt. Nach Angaben der
       Weltgesundheitsorganisation (WHO) befinden sich Experten auf dem Weg in die
       abgelegene Region des Landes, in der die Infektionen auftraten. Neben dem
       Kongo sind Ebola-Fälle in Liberia, Sierra Leone, Guinea und Nigeria
       bekannt.
       
       Wie der kongolesische Radiosender Okapi unter Berufung auf
       Gesundheitsminister Felix Kabange berichtete, wurden zwei von acht
       Menschen, die in der nordwestlichen Provinz Equateur an starkem Fieber
       litten, positiv auf Ebola getestet. Der WHO zufolge leben sie in dem
       abgelegenen Dorf Boende. Spezialisten des Landes hätten mitgeteilt, dass es
       sich um einen anderen Ebola-Stamm als in den vier westafrikanischen Ländern
       handele.
       
       Die WHO betonte, das Land habe große Erfahrung mit Ebola. Der Sender Okapi
       berichtete unter Berufung auf Minister Kabange, es sei der siebte Ausbruch
       in dem Land, seit das Virus 1976 – ebenfalls im heutigen Kongo – entdeckt
       worden war.
       
       Auf [1][der Webseite des Senders] hieß es weiter, im Kongo seien insgesamt
       13 Menschen an starkem Fieber gestorben. 11 Menschen wurden demnach auf
       Isolierstationen gebracht, mehr als 80 sind unter Beobachtung. Die
       betroffene Region sei unter Quarantäne gestellt worden, um die Ausbreitung
       einzudämmen.
       
       ## Hilfsangebot aus Tokio
       
       Japans Regierung hat erklärt, ein noch nicht genehmigtes Medikament gegen
       die Ebola-Seuche zur Verfügung zu stellen. Dies sei unter bestimmten
       Bedingungen möglich, auch wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO noch
       keine entsprechende Anfrage gestellt habe, sagte ein Regierungssprecher in
       Tokio am Montag. Japan wolle einen internationalen Beitrag leisten. Im
       Notfall könnten Ärzte das unter der Bezeichnung T-705 geführte Medikament
       anfordern, selbst wenn die WHO noch keine Entscheidung gefällt habe, sagte
       der Sprecher.
       
       Bei T-705 handelt es sich um das Grippemittel favipiravir. Der japanische
       Konzern Fujifilm Holdings und sein US-Partner MediVector verhandeln mit der
       US-Medikamentenaufsicht darüber, die Arznei auch zur Anwendung gegen Ebola
       zuzulassen.
       
       In Westafrika kämpfen die Staaten mit rigorosen Maßnahmen gegen die
       Epidemie. Nach Medienberichten soll das Verstecken von Ebola-Kranken in
       Sierra Leone unter Strafe gestellt werden. Das Verbergen eines Infizierten
       werde mit mindestens zwei Jahren Haft geahndet, berichtete [2][die
       Online-Zeitung Awoko] am Samstag. Das Parlament des Landes hatte ein
       entsprechendes Gesetz demnach am Freitag in einer Sondersitzung
       beschlossen. Präsident Ernest Bai Koroma muss dem Gesetz noch zustimmen.
       
       ## Ärztestreik vor dem Ende
       
       Ärzte in Nigeria, die mehr als zwei Monate gestreikt hatten, wollen wegen
       der Ebola-Epidemie am Montag an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Das teilte
       die Ärztekammer des Landes mit. Die Ärzte hätten sich entschlossen, ihren
       Streik im Interesse der öffentlichen Gesundheitsversorgung vorerst
       einzustellen. Die Regierung wollte mehr als 16.000 Ärzte entlassen, weil
       sie ihre Arbeit während der Ebola-Krise beendet hatten. Der Präsident der
       Ärztekammer teilte mit, man habe sich mit der Regierung geeinigt.
       
       Die Virusinfektion, die mit schwerem Fieber und Blutungen einhergeht,
       verläuft sehr schnell und endet in den meisten Fällen tödlich. In den
       vergangenen Monaten starben nach offiziellen Angaben mindestens 1.427
       Menschen daran. In Sierra Leone erkrankte erstmals auch ein WHO-Mitarbeiter
       an Ebola.
       
       25 Aug 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://radiookapi.net/actualite/2014/08/24/rdc-le-gouvernement-declare-lepidemie-debola-djera/
 (DIR) [2] http://awoko.org/
       
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