# taz.de -- Kommentar Krisengipfel in Minsk: Kleine Zeichen der Hoffnung
       
       > Ein Waffenstillstand wurde zwar nicht erzielt. Doch Putin und Poroschenko
       > zeigten zumindest die Bereitschaft, einen Weg aus dem Konflikt zu finden.
       
 (IMG) Bild: Händeschütteln neben Catherine Ashton.
       
       Auch wenn das Treffen der Präsidenten Poroschenko und Putin den von vielen
       erhofften Waffenstillstand nicht gebracht hat, gibt es doch kleine Zeichen
       der Hoffnung. Poroschenkos Friedensplan, der eine Kontrolle der
       russisch-ukrainischen Grenze und eine Freilassung aller Gefangenen des
       Krieges vorsieht, war im Kern Konsens aller Beteiligten der Minsker
       Gespräche.
       
       [1][Die in Minsk getroffene Vereinbarung] von Poroschenko und Putin über
       Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Grenztruppen scheint die
       Ernsthaftigkeit der Verhandlungen zu bestätigen. Dass in diesem Rahmen auch
       über Vorbedingungen eines Friedensprozesses im Donbass gesprochen werden
       soll, ist ein weiteres Indiz eines langsam in Gang kommenden Dialogs
       zwischen den verfeindeten Konfliktparteien – und Russland ist
       Konfliktpartei.
       
       Ob dieser Dialog Bestand haben wird, steht auf einem anderen Blatt. Auf
       beiden Seiten finden sich Kräfte, die auf einen militärischen Sieg setzen,
       einen Waffenstillstand oder einen Dialog eher als störend empfinden. Nur
       wenige Tage vor Minsk hatten Aufständische bei einer „Parade der Schande“
       50 ukrainische Kriegsgefangene unter Beschimpfungen durch Donezk getrieben.
       Wenig später fesselten sie eine proukrainische Aktivistin mitten in Donezk
       an einen Masten, verhöhnten sie in aller Öffentlichkeit. Und zwei Tage vor
       dem Minsker Gipfel verkündete Parlamentssprecher Turtschinow, der Konflikt
       im Donbass lasse sich nicht diplomatisch beenden. Nur mit einem Sieg könne
       dieser beigelegt werden.
       
       Eine auf Dialog und Waffenstillstand ausgerichtete Politik kann nur Bestand
       haben, wenn sie von der Zivilgesellschaft unterstützt wird. Zu hoffen wäre,
       dass der Weg des Dialogs unterstützt wird von Aktionen für den Frieden. In
       Kiew, Moskau und Donezk.
       
       27 Aug 2014
       
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