# taz.de -- „Russland“ und „Nicht-Russland“: Geografielektionen auf Twitter
       
       > Das kanadische Nato-Twitterkonto hat Russland belehrt, was zum Land
       > gehört und was nicht – nämlich die Ukraine samt Krim. Im Netz gibt es nun
       > einen Krieg der Worte.
       
 (IMG) Bild: Anstößige Karte: Wem gehört die Krim?
       
       TORONTO ap | Angefangen hat alles mit einer Kurznachricht auf Kanadas
       Nato-Twitter-Konto, als nicht gerade freundlich gemeinte Nachhilfe für
       Russland: eine Landkarte, die neben Russland das Nachbarland
       „Nicht-Russland“ verzeichnet – die Ukraine. Das lief [1][mit dem
       sarkastischen Kommentar], Geografie sei ja nicht leicht: „Hier ist ein
       Reiseführer für russische Soldaten, die sich immer wieder verirren und
       'versehentlich' in die Ukraine eindringen.“
       
       Das reichte für einen Krieg der Worte auf dem Kurznachrichtendienst. Der
       ursprüngliche Tweet verbreitete sich in Windeseile und wurde bis zum späten
       Donnerstagabend 25.000 Mal retweetet. Auch die US-Botschafterin bei den
       Vereinten Nationen, Samantha Power, leitete den Link an ihre Abonnenten
       weiter.
       
       Dann schlug Russland im Cyberspace elektronisch zurück: mit einer eigenen
       Landkarte, gepostet von der russischen Mission bei der Nato. Sie zeigt die
       Halbinsel Krim im Schwarzen Meer als russisches Territorium – obwohl die
       Annexion des bis dato ukrainischen Gebiets durch Moskau im März
       international nicht anerkannt wird. Darüber [2][steht der Kommentar]: „Wir
       helfen unseren kanadischen Freunden gerne, sich mit der heutigen Geografie
       vertraut zu machen.“
       
       Das kanadische Außenministerium kommentiert die Twitter-Auseinandersetzung
       einigermaßen gelassen. „Es ist wichtig, diesen Austausch vor dem
       Hintergrund der derzeitigen Ereignisse zu sehen“, sagt Sprecher Rick Roth.
       „Der ursprüngliche Tweet entstand vor dem Hintergrund, dass russisches
       Militärpersonal auf dem Boden der souveränen Ukraine gefunden wurde und
       behauptete, es habe sich verirrt. Das glaubt niemand.“
       
       Tatsächlich haben sich die Vorwürfe gegen Russland seit der Festnahme eines
       versprengten Trupps russischer Soldaten zu Wochenbeginn erheblich
       verschärft. Moskau versichert nach wie vor, diese zehn Armeeangehörigen
       seien die einzigen auf dem Gebiet der Ukraine gewesen. Die Nato geht
       hingegen von mehr als 1000 russischen Soldaten im Nachbarland aus, die auch
       in Kämpfe verwickelt seien. Der Nationale Sicherheitsrat der Ukraine
       berichtet von russischen Panzerkolonnen, die über die Grenze in den
       äußersten Südosten der Ukraine eingedrungen seien.
       
       29 Aug 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://twitter.com/CanadaNATO/statuses/504651534198927361
 (DIR) [2] http://twitter.com/natomission_ru/status/505052838184370176
       
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