# taz.de -- SPD-Kür des Wowereit-Nachfolgers: Die erste Wahl ist getroffen
       
       > Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen, drei Kandidaten treten an. Die
       > SPD-Mitglieder bestimmen nun, ob Raed Saleh, Jan Stöß oder Michael Müller
       > Regierender wird.
       
 (IMG) Bild: Wer baut sich demnächst in Berlin seine Denkmäler?
       
       Der Kampf um die Nachfolge des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit
       beginnt: Bis Montagnachmittag – dem Ende der Bewerbungsfrist – haben sich
       bei der SPD drei Kandidaten gemeldet, die sich dem Mitgliedervotum stellen
       und zugleich genügend Unterstützer in der Partei haben. Antreten zur Urwahl
       werden Fraktionschef Raed Saleh, der Berliner Parteichef Jan Stöß und
       Stadtentwicklungssenator Michael Müller. Dies teilte die Landes-SPD nach
       einer Sondersitzung des Landesvorstands mit.
       
       Wowereit hatte Ende August angekündigt, sein Amt nur noch bis zum 11.
       Dezember ausüben zu wollen. Er stand bereits länger öffentlich in der
       Kritik, vor allem wegen des BER-Debakels. Auch aus der Partei kam Druck
       angesichts miserabler Umfragewerte. Seinen Nachfolger, den das
       Abgeordnetenhaus mit den Stimmen der rot-schwarzen Koalition wählen wird,
       bestimmt die SPD selbst. Die Partei hat dafür ein Mitgliedervotum
       vorgesehen: Die rund 17.000 Berliner mit SPD-Parteibuch können bis 17.
       Oktober ihre Stimme für einen der Kandidaten abgeben. Gewinnt dabei keiner
       eine absolute Mehrheit, kommt es zu einer Stichwahl zwischen den beiden
       Bestplatzierten. Am 8. November findet ein Parteitag statt, auf dem die
       Delegierten den Sieger noch einmal bestätigen dürfen.
       
       Es hat nach Auskunft der SPD noch sieben weitere Bewerber gegeben. Als
       einziger hatte sich Dietmar Arnold, hauptamtlicher Vorsitzender des Vereins
       "Berliner Unterwelten" und einfaches Parteimitglied, öffentlich erklärt.
       Wie ihm ist es auch den anderen nicht gelungen, die nötige Unterstützung zu
       organisieren. Mindestens drei von rund 120 Berliner Abteilungen, der
       kleinsten Parteigliederung, ein Kreisverband oder der Landesvorstand hätten
       sie auf den Schild heben müssen. Dafür seien die zwei Wochen "zu knapp
       gewesen", hatte Arnold der taz bereits am Sonntag gesagt.
       
       Für die Kandidaten beginnt nun die Zeit des Wahlkampfs – wobei unklar ist,
       wie sie die Schätzungen zufolge 80 Prozent der passiven SPD-Mitglieder
       erreichen können. Also jene, die nie Sitzungen besuchen oder zu sonstigen
       Aktivitäten erscheinen. Saleh, Stöß und Müller veröffentlichten am Montag
       Briefe an die Mitglieder. Inhaltlich unterscheiden sich darin ihre
       Positionen kaum. Alle drei machen sich für gute Bildung, mehr
       Wirtschaftswachstum und soziale Gerechtigkeit stark. Am 23. September
       findet das erste Mitgliederforum mit den Kandidaten statt. Es wird live im
       Internet übertragen.
       
       15 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
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