# taz.de -- Nobelpreis für Chemie 2014: Mikroskopieren in der Nanodimension
       
       > Für die Entwicklung eines neuen Mikroskopieverfahrens werden ein
       > Deutscher und zwei US-Amerikaner mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet.
       
 (IMG) Bild: So sieht sie aus, die Nobelpreis-Medaille.
       
       STOCKHOLM dpa/rtr/afp | Der Chemie-Nobelpreis geht 2014 an den deutschen
       Max-Planck-Forscher Stefan W. Hell sowie die US-Amerikaner Eric Betzig und
       William Moerner. Sie erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung der
       superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie. „Ihre bahnbrechenden Arbeiten
       haben die optische Mikroskopie in die Nanodimension geführt“, begründete
       die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch die
       Entscheidung. Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist mit umgerechnet
       rund 880.000 Euro (acht Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.
       
       „Lange Zeit wurde die optische Mikroskopie von einer vermuteten Begrenzung
       aufgehalten: dass sie nie eine bessere Auflösung haben kann als die
       Wellenlänge von Licht“, erklärte das Nobelpreiskomitee. „Mit Hilfe
       fluoreszierender Moleküle haben die Chemie-Nobelpreisträger von 2014 dies
       auf geniale Weise umgangen.“
       
       Am Dienstag war der Physik-Nobelpreis drei gebürtigen Japanern zuerkannt
       worden. Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura hatten blaue
       Leuchtdioden entwickelt und damit den breiten Einsatz von LEDs ermöglicht.
       Einen Tag zuvor hatte die Nobel-Jury die höchste Auszeichnung für Medizin
       dem norwegischen Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O'Keefe
       (USA/Großbritannien) zugesprochen. Sie hatten herausgefunden, wie der
       Orientierungssinn funktioniert.
       
       Im vergangenen Jahr hatten Martin Karplus (USA/Österreich), Michael Levitt
       (USA/Großbritannien) und Arieh Warshel (USA/Israel) den Nobelpreis für
       Chemie erhalten. Sie haben Methoden entwickelt, mit denen sich auch
       komplexe chemische Reaktionen virtuell nachvollziehen lassen. Damit können
       Medikamente und Solarzellen optimiert werden. Die feierliche Überreichung
       der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem
       Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
       
       8 Oct 2014
       
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