# taz.de -- Kolumne Kreaturen: Fuchsi und sein Evil Twin
       
       > Weil das Maskottchen der Füchse Berlin einen Zwilling bei der NPD hat,
       > musste ein Redesign her. Der neue Fuchs sieht deutlich erwachsener aus.
       
 (IMG) Bild: Er kann doch gar nichts dafür! Fuchsi vor seinem Redesign.
       
       Berlin hat einen Handballverein, der sich „Füchse Berlin“ nennt. Das passt
       gut, denn in Berlin leben viele Füchse – laut Berlins langjährigem
       Wildtierreferenten Derk Ehlert sind es [1][über 1.600] – und
       Fuchssichtungen sind hier so alltäglich geworden, dass man Neu-Berliner und
       Touristen daran identifizieren kann, dass sie von ihnen als einzige noch
       wie von einer Sensation erzählen. Die Füchse Berlin jedenfalls tragen ihre
       Heimspiele im „Fuchsbau“ aus, die Juniorenteams nennen sich „Jungfüchse“,
       die Frauenmannschaft sind die „Spreefüxxe“ und das Maskottchen, ein Fuchs,
       heißt natürlich [2][//www.facebook.com/fuechseberlin.fuchsi:„Fuchsi“]. So
       weit, so harmonisch.¹
       
       Doch als am Samstag Meister THW Kiel zu den Füchsen in den Fuchsbau kam,
       sah Fuchsi nicht mehr aus, wie man Fuchsi kennt. Das Fell war buschiger,
       die Augen waren stechender, die Schnauze war spitzer und die Ohren
       aufgestellter. Irgendwie erwachsener war [3][der neue Fuchsi], was ja auch
       zu den [4][neuen flecktarngrünen Trikots] der Füchse passt, er wirkte nicht
       länger wie so eine doof-pausbäckige Rolf-Kauka-Figur, sondern wie ein
       androgyner Manga-Boy.
       
       Ein Redesign also, aber eines mit politischem Hintergrund: Für die NPD
       treibt seit einiger Zeit „Der schlaue Fuchs“ als Wahlkämpfer sein Unwesen,
       der wie ein orangestichiger [5][Evil Twin] des alten Fuchsi aussieht. Wobei
       hier nicht kopiert wurde, denn Fuchsis Kostüm stammt von einem
       Internetversandhändler. 2006, als Fuchsi geschaffen wurde, waren die Füchse
       Berlin nur ein ambitionierter Zweitligist, da musste es einfach und billig
       gehen.
       
       Inzwischen gehört der Verein zur erweiterten europäischen Handballspitze
       und da kann man sich zwar eine Kostümsonderanfertigung leisten, aber keine
       politischen Schmuddeleien. Weswegen Füchse-Manager Bob Hanning, ein Mann
       von der Sorte, für die Journalisten das Wort
       [6][de:official&client=firefox-a&channel=fflb&gfe_rd=cr&ei=H587VJWGEIeD-wbx
       lIGoCw:„umtriebig“] erfunden haben, sagt: „Wir wollten ein Zeichen gegen
       Rechts setzen. Wir sind zwar politisch unabhängig, haben aber bei solchen
       Themen eine Null-Toleranz-Grenze“; und den neuen Fuchsi bei einer
       [7][freien Kostümbildnerin, Gewandmeisterin, und Korsettdesignerin] in
       Auftrag gegeben hat.
       
       Natürlich hatte Bob Hanning auch [8][an die Kinder gedacht] und so soll den
       Jung-Füchsefans (nicht zu verwechseln mit den Jungfüchse-Fans oder den
       Jung-Jungfüchse-Fans) laut der in Sachen Berliner Lokalquark
       [9][4444/http://:stets gut informierten B.Z.] vor dem Spiel gesagt worden
       sein, dass Fuchsi beim Friseur war. Und im Urlaub, wo er wenig Farbe
       bekommen habe.
       
       Bloß sportlich ging Fuchsis erster Tag ziemlich koppheister. Der THW Kiel
       gewann mit 38:27. Aber Kiel gewinnt sowieso eigentlich immer, gegen Berlin
       und gegen alle anderen auch. Da kann auch Fuchsi nix dran ändern.
       
       ¹ Wenn man mal davon absieht, dass die „Spreefüxxe“ eigentlich „Spreefähen“
       heißen müssten.
       
       13 Oct 2014
       
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 (DIR) [8] http://www.youtube.com/watch?v=Qh2sWSVRrmo
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