# taz.de -- Bundestag-Drehverbot für „heute-show“: Ganz schlechte Figur
       
       > Die „heute-show“ darf nicht mehr im Bundestag drehen. Moderator Welke
       > will das nicht hinnehmen und ruft die Fans zum Protest auf.
       
 (IMG) Bild: Oliver Welke ruft zum Kampf fürs Produkt.
       
       Dass Politiker bei der Art von Satire, wie sie die „heute-show“ betreibt,
       nicht sehr gut wegkommen, liegt in der Sache selbst. Eine bessere Figur
       machen diejenigen, die auch mal mitspielen. Eine besonders schlechte immer
       die Leute, die sich mit Händen und Füßen wehren.
       
       So geschehen vergangene Woche. Die „heute-show“ wollte in der Lobby des
       Bundestags drehen. Doch die Akkreditierungsstelle verweigerte dem Team die
       Drehgenehmigung. Bei der „heute-show“ handle es sich nicht um
       „politisch-parlamentarische“ Berichterstattung.
       
       Diese Einladung nahm die Redaktion der „heute-show“ gerne an und schickte
       einen Reporter los, der versuchte, in die ihm verbotenen Räumlichkeiten
       einzudringen. Auf dem Weg quatschte er noch das ein oder andere Mitglied
       des Bundestags an, unter anderem Jürgen Trittin und Angela Merkel. Die
       Kanzlerin zuckte nicht mal mit der Wimper, als der Reporter sie bat, ihn
       mit reinzunehmen. Der Gag war perfekt.
       
       Am Ende echauffierte sich Moderator Welke noch über den Pressesprecher, der
       die Drehgenehmigung ablehnte. Er forderte die Zuschauer auf, „Fan-Mail“ an
       den Herren zu schreiben und versprach, nicht aufzugeben: „Dieser Kampf ist
       noch nicht zu Ende“, drohte Welke.
       
       Entgegen dem allgemeinen Eindruck dreht die „heute-show“ nicht sehr oft im
       Bundestag. Laut ZDF war es erst die zweite Anfrage, die das Team der
       „heute-show“ an den Bundestag stellte. Der Eindruck, man habe einen
       langfristigen Störenfried ausgesperrt, ist also eher Teil von Welkes Gag.
       
       Ein Sprecher des Bundestages sagte der dpa, die Akkreditierung sei
       abgelehnt worden, weil das Team laut Antrag einen „Protagonisten“ auf der
       Pressetribüne drehen wollte. Das sei nicht mit den Regeln für Journalisten
       vereinbar, die von einer unmittelbaren politischen Berichterstattung
       ausgingen. „Wir haben eine eiserne Grundregel: Der Bundestag ist keine
       Location.“ Der Parlamentssprecher betonte: „Es liegt uns fern, inhaltliche
       Vorgaben zu machen. Das ist absurd.“
       
       20 Oct 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Francesco Giammarco
       
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