# taz.de -- Luftraumsperrung in Ferguson im August: Verstoß gegen die Pressefreiheit?
       
       > Nachdem im August Michael Brown von Polizisten erschossen wurde, kam es
       > in Ferguson zu Unruhen. Auch um Medien fernzuhalten, wurde ein Flugverbot
       > verhängt.
       
 (IMG) Bild: Die Behörden wollten Luftaufnahmen von den Unruhen in Ferguson verhindern
       
       WASHINGTON ap | Die Sperrung des Luftraums während der Unruhen in der
       US-Stadt Ferguson im Sommer diente nach AP-Informationen auch dazu, Medien
       vom Filmen per Helikopter abzuhalten. Dies geht aus Aufzeichnungen von
       Telefonaten zwischen der Luftverkehrsbehörde FAA und örtlichen Behörden
       hervor, die die Nachrichtenagentur AP mit Hilfe des
       Informationsfreiheitsgesetzes erhielt.
       
       In Ferguson war am 9. August der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael
       Brown von einem weißen Polizisten erschossen worden. Danach hatte es
       wochenlang teils gewalttätige Proteste gegen Diskriminierung und
       Polizeiwillkür gegeben. Zwölf Tage lang sperrten die Behörden einen
       Luftraum von 95 Quadratkilometern über der Stadt und begründeten dies mit
       Sicherheitsbedenken. Doch verhinderten sie damit auch Bilder von den
       Aufsehen erregenden Unruhen.
       
       Am Tag nach Verhängung des Flugverbots vom 11. August sagte ein Beteiligter
       der FAA den vorliegenden Audio-Aufnahmen zufolge über die Polizei von St.
       Louis: „Sie haben endlich zugegeben, dass es in Wirklichkeit dazu diente,
       die Medien rauszuhalten.“
       
       Ein anderer FAA-Mitarbeiter sagt in einem der aufgezeichneten Gespräche, es
       habe die Polizei wenig gestört, dass auch kommerzielle Flüge beschränkt
       wurden: „Sie wollten die Medien nicht da haben.“ Es habe aber keine
       Möglichkeit gegeben, nur die Journalisten von Flügen über dem Ort
       auszusperren.
       
       Die Polizei von St. Louis County hatte dagegen nach Verhängung des
       Flugverbots erklärt, Grund sei, dass Schüsse auf einen Polizeihubschrauber
       abgegeben worden seien. Die Polizei räumte später ein, dass es keinen
       Schaden an ihrem Hubschrauber gebe. Einen Polizeibericht zu dem angeblichen
       Beschuss gab es nicht.
       
       Die neuen Informationen riefen Bürgerrechtsaktivisten auf den Plan, die
       einen Verstoß gegen die Pressefreiheit vermuten. „Jeder Hinweis, dass eine
       Flugverbotszone als Vorwand genutzt wurde, um die Medien von
       Berichterstattung über die Ereignisse in Ferguson abzuhalten, ist äußerst
       beunruhigend und ein eklatanter Verstoß gegen die Verfassungsrechte der
       Presse“, sagte Lee Rowland von der Bürgerrechtsorganisation ACLU.
       
       3 Nov 2014
       
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